Schärfere Regeln für Italiens Influencer

Influencer und Influencerinnen in Italien sollen demnächst deutlich schärferen Regeln unterliegen, berichtet die BBC. In Zukunft sollen Influencer mit mehr als einer Million Follower von der Medienbehörde AGCOM überwacht werden. „Der Wilde Westen ist vorbei“, wurde AGCOM-Chef Giacomo Lasorella aus „La Repubblica“ zitiert. In weiterer Folge sollen auch Influencer mit weniger Followern strenger überwacht werden.

Kooperationen und eigene wirtschaftliche Interessen müssen bekannte Influencer in Zukunft klar auszeichnen, ansonsten drohen hohe Strafen von bis zu 250.000 Euro. Das Gesetz soll vor allem Jugendliche schützen, die sich von Werbungen leichter beeinflussen lassen. Bei Product Placement müssen Influencer in Zukunft etwa auch einen entsprechenden Hinweis bringen, wie er in Medien üblich ist.

Millionenstrafe wegen falscher Kuchenwerbung

Erst vor Kurzem erhielt in Italien die bekannteste Influencerin Chiara Ferragni mit fast 30 Mio. Followern auf Instagram eine Millionenstrafe, weil sie für einen traditionellen italienischen Weihnachtskuchen des Herstellers Balocco geworben hatte.

Die italienische Influencerin Chiara Ferragni
IMAGO/ABACAPRESS/Ipa/Abaca

Mit Teilen des Erlöses sollte angeblich die Behandlung von krebskranken Kindern in einem Krankenhaus in Turin finanziert werden. Tatsächlich hatte der Konzern dem Regina-Margherita-Krankenhaus nach Angaben der Behörde aber schon vorab die fest vereinbarte Summe von 50.000 Euro gespendet.

Die Firmen Fenice und TBS Crew, mit denen Ferragni sich und ihre Marken vermarktet, hätten mit dem Deal mehr als eine Million Euro verdient, „ohne etwas an das Krankenhaus zu zahlen“, monierte die Wettbewerbsbehörde. Vergangene Woche gab Italiens Polizei bekannt, dass gegen Ferragni Betrugsermittlungen laufen würden.