Pensionskassen für verpflichtende betriebliche Zusatzpension

Der Obmann des Fachverbands Pensions- und Vorsorgekassen, Andreas Zakostelsky, sieht das Pensionssystem durch die demografische Entwicklung stark unter Druck. Er fordert deshalb die Einführung einer verpflichtenden betrieblichen Zusatzpension. Die konkrete Ausgestaltung sollte die Alterssicherungskommission übernehmen, sagte Zakostelsky gestern bei einer Pressekonferenz in Wien.

Mit der Performance der Pensions- und Vorsorgekassen im vergangenen Jahr zeigte sich der Pensionskassen-Obmann zufrieden und verwies auf ein Plus von 6,42 Prozent – die Inflation lag im Vorjahr bei 7,8 Prozent. „Dazu muss man ehrlich sagen: Kein Altersvorsorgeinstrument, weder in Österreich noch weltweit, kann die Aufgabe haben, die Inflation sozusagen abzudecken“, meinte Zakostelsky.

Verweis auf gute Performance

Die Alterssicherungskommission, der Vertreter aller Sozialpartner angehören, müsse sich mit allen drei Säulen des Pensionssystems auseinandersetzen, meinte Zakostelsky. Das sind die gesetzliche Pensionsversicherung, die betriebliche Altersvorsorge und die private Altersvorsorge.

Im Vergleich mit anderen konservativen Veranlagungsformen hätten die Pensionskassen in den letzten zehn Jahren gut abgeschnitten und eine durchschnittliche Wertsteigerung von 3,39 Prozent erzielt.

Österreichische Bundesanleihen hätten eine durchschnittliche Performance von 1,06 Prozent gehabt und Spareinlagen bei Banken 1,01 Prozent. Die durchschnittliche Inflation in diesem Zeitraum habe 2,75 Prozent betragen. Die Langfristperformance der Pensionskassen in den letzten 33 Jahren – so lange gibt es die Pensionskassen schon – lag bei 4,95 Prozent.

Die heimischen Pensionskassen verwalten aktuell ein Vermögen von 26,77 Milliarden Euro für 1,068 Millionen Kunden. Im Schnitt haben die 145.828 Leistungsberechtigten im Vorjahr 14-mal eine monatliche Zusatzpension von 421 Euro bekommen – insgesamt waren das 859 Millionen Euro. Die durchschnittliche ASVG-Alterspension habe 1.686 Euro betragen.