Massaker an US-Volksschule: Schwere Vorwürfe gegen Behörden

Mehr als eineinhalb Jahre nach dem Massaker an einer texanischen Volksschule mit 21 Toten stellt das US-Justizministerium den zuständigen Strafverfolgungsbehörden ein vernichtendes Zeugnis aus. In einem mehr als 600-seitigen Abschlussbericht legt das Ministerium umfassendes Versagen dar – „in der Führung, Entscheidungsfindung, Taktik, Politik und Ausbildung“.

Kreuze mit Namen der getöteten Kinder vor der Robb Elementary School in Uvalde (US-Bundesstaat Texas)
APA/AFP/Mark Felix

Einige Beamte seien überhaupt nicht geschult gewesen, um auf einen aktiven Schützen zu reagieren, erläuterte US-Justizminister Merrick Garland gestern bei einer Pressekonferenz in der Kleinstadt Uvalde. Dort hatte ein 18-Jähriger am 24. Mai 2022 das Feuer eröffnet und 19 Kinder und zwei Lehrer getötet. Nach rund 75 Minuten drangen Polizisten zu dem Schützen vor und erschossen ihn.

„Schreckliche Realität“

In den USA gehören Amokläufe und tödliche Schießereien auf traurige Weise zum Alltag. Schusswaffen sind leicht erhältlich und massenhaft im Umlauf. Viele Schulen und Universitäten führen schon seit Jahren Active Shooter Drills durch, die auf eine Situation wie die in Uvalde vorbereiten sollen.

„Unsere Kinder sollten nicht in einem Land aufwachsen, in dem ein 18-Jähriger Zugang zu einer Waffe hat, die auf das Schlachtfeld gehört und nicht ins Klassenzimmer“, sagte Garland. „Aber das ist eine schreckliche Realität, mit der wir konfrontiert sind. Und so ist es eine Realität, dass jede Strafverfolgungsbehörde in jeder Gemeinde darauf vorbereitet sein muss.“