Ukraine klagt nach Russland geflohenen Ex-Regierungschef

Die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft hat gegen den nach Russland geflüchteten Ex-Regierungschef Mykola Asarow Anklage wegen Kollaboration mit Moskau und „Diskreditierung“ des Landes erhoben.

Der frühere Ministerpräsident habe den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine gerechtfertigt, begründete die Generalstaatsanwaltschaft gestern ihr Vorgehen.

Asarow wurde nicht namentlich genannt, die Staatsanwaltschaft fügte der Mitteilung aber ein leicht verschwommenes Foto bei, auf dem er zu erkennen war. Auch ukrainische Medien berichteten, dass sich die Anklage gegen Asarow richte.

Asarow, von 2010 bis 2014 ukrainischer Ministerpräsident, hatte laut Generalstaatsanwaltschaft in russischen Medien zur „Entnazifizierung“ der Ukraine aufgerufen. Damit habe er sich die Rhetorik des Kreml zur Rechtfertigung des Angriffskrieges gegen die Ukraine zu eigen gemacht. Außerdem habe der Ex-Regierungschef das Massaker von Butscha geleugnet, erklärte die Generalstaatsanwaltschaft.