Streit in Südafrika um Mandelas persönliche Gegenstände

Die südafrikanische Regierung will die Versteigerung von persönlichen Gegenständen des ehemaligen Präsidenten und Nationalhelden Nelson Mandela stoppen. Die Regierung habe beim Obersten Gerichtshof Berufung gegen ein Urteil eingelegt, das Tochter Makaziwe Mandela grünes Licht für eine für den 22. Februar angesetzte Auktion gibt, teilte Kulturminister Zizi Kodwa heute mit.

Mandelas Vermächtnis sei Teil des südafrikanischen Kulturguts, sagte Kodwa. „Daher ist es wichtig, dass wir das Erbe (…) bewahren und sicherstellen, dass sein Lebenswerk und seine Erfahrungen auch für kommende Generationen im Land bleiben.“

Bunte Hemden, Briefe und Personalausweise

Die Versteigerung von 70 persönlichen Gegenständen des Friedensnobelpreisträgers soll von dem amerikanischen Auktionshaus Guernsey’s in New York durchgeführt werden. Zu den Artikeln gehören Mandelas Personalausweis, seine berühmten bunten Hemden, Briefe aus der Zeit seiner Inhaftierung sowie ein Geschenk des ehemaligen US-Präsidenten Barack Obama.

Der Erlös der Auktion soll nach Angaben der Lokalzeitung „Times Live“ für die Anlage eines Gedenkgartens an Mandelas Grabstätte verwendet werden. Im Dezember hatte Makaziwe Mandela, die älteste Tochter des ehemaligen Staatsmanns, einen zweijährigen Gerichtsstreit gegen die Südafrikanischen Agentur für Kulturgüter (SAHRA) gewonnen.

Das Höchstgericht befand, SAHRA habe nicht zureichend bewiesen, dass es sich bei den Gegenständen um Kulturgüter handle. Eine ursprünglich für Jänner 2022 angesetzte Versteigerung war aufgrund des Verfahrens auf Eis gelegt worden.