Jagd auf Saboteur von Radarfallen in Norditalien

Die Polizei in Norditalien jagt einen unbekannten Saboteur oder eine unbekannte Saboteurin von Radarfallen. Dutzende von Geräten wurden seit Mai zerstört, zuletzt in der Nacht auf gestern.

Der Täter bzw. die Täterin sägt die Stange an der Basis an und stößt sie dann um. Vor allem in den norditalienischen Regionen Venetien, Lombardei und Piemont ist der Unbekannte aktiv. Unklar ist, ob es sich um Einzeltäter oder eine Gruppe handelt.

Der als „Robin Hood der Autofahrer“ bezeichnete „Fleximan“ scheidet in sozialen Netzwerken die Geister. Einige Autofahrer loben die Taten als „heroischen Ungehorsam“, andere fordern drakonische Strafen. Die Polizei hat ein Strafverfahren eingeleitet, für Vandalismus drohen bis zu drei Jahre Haft.

300 Euro Strafe für überhöhte Geschwindigkeit

Beim jüngsten Fall wurde in der Nähe der Stadt Treviso eine bei Autofahrern berüchtigte Radarfalle abgesägt und in einen Kanal geworfen. Zuletzt hatte ein 45-jähriger Autofahrer, der wegen überhöhter Geschwindigkeit einen Strafzettel von 300 Euro erhalten hatte, Einspruch gegen die Strafe mit der Begründung eingereicht, das Gerät sei nicht rechtskonform.

Radarfallen sind auch in Italien höchst umstritten und zu einer Einnahmequelle für viele Gemeinden geworden. Jährlich bescheren sie den leeren Kommunenkassen Gelder in Millionenhöhe.