Bauernproteste auch in Frankreich

Nicht nur in Deutschland, auch in Frankreich protestieren Landwirtinnen und Landwirte im Süden des Landes und haben mehrere Autobahnen und Fernstraßen blockiert. Die gestern begonnenen Blockaden der Autobahnen A20, A62 und A64 im Großraum Toulouse dauern weiter an, wie die Zeitung „Ouest France“ und der Sender France bleu berichteten. Mit Traktoren und Strohballen machten Bauern auch auf mehreren Nationalstraßen die Durchfahrt unmöglich.

Die Landwirte pochen auf staatliche Hilfe angesichts der in der Region ausgebrochenen Rinderseuche EHD und wollen ihren Protest erst beenden, wenn der neue Premierminister Gabriel Attal ihnen Gehör schenkt. Schon zuvor haben sich zahlreiche Probleme bei den Landwirten aufgestaut: So geht es um die Wasserversorgung für ihre Betriebe in einer Region, wo anhaltende Trockenheit zunehmend zu einer Belastung wird.

Übernachten an Blockadepunkten

Themen sind wie auch in Deutschland der Preis des Agrardiesels, Energiekosten im Allgemeinen und die Einkommenssituation der Landwirte. Mobile Toiletten, Stromgeneratoren und Nahrungsvorräte am Ort der Proteste deuteten darauf hin, dass die Blockaden noch eine Weile andauern können. Landwirte übernachteten an den Blockadepunkten auf den Autobahnen.

Anschlag auf Umweltverwaltung

In der zwischen Toulouse und Narbonne gelegenen Stadt Carcassonne kam es unterdessen zu einem Sprengstoffanschlag auf ein Gebäude der regionalen Umweltverwaltung, der erheblichen Schaden anrichtete, wie der Sender France 3 berichtete. Der Anschlag wird einem Weinbauverband zugeschrieben, dessen Schriftzug auf eine angrenzende Mauer gesprüht wurde.

Die örtliche Präfektur verurteilte den Anschlag. Der Präsident der örtlichen Winzervereinigung, Frederic Rouanet, sprach dagegen davon, dass die Weinbauern nichts mehr verkaufen und sie die Vorschriften „erwürgen“ würden.