Brieger schließt EU-Armee langfristig nicht aus

Der frühere heimische Generalstabschef und Vorsitzende des EU-Militärausschusses, Robert Brieger, schließt eine EU-Armee langfristig nicht aus. Sollte Europa nach den US-Präsidentschaftswahlen mehr verteidigungspolitische Verantwortung übernehmen müssen, kann sich Brieger eine Stärkung des europäischen Pfeilers der NATO oder eine europäische Armee vorstellen, sagte er gegenüber der jüngsten Ausgabe des Nachrichtenmagazins „profil“. „Ich würde es generell für die fernere Zukunft nicht ausschließen.“

Je stärker die europäische Integration voranschreite – was mit der Abgabe von hoheitlichen Souveränitätsrechten verbunden sei –, desto stärker werde auch die Frage gemeinsamer Streitkräfte in den Vordergrund rücken.

Aktuell zeigte sich Brieger jedoch zuversichtlich, dass die „Europäische Union ein Instrumentarium erhalten wird, um auch künftig die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger zu gewährleisten“. Er verwies in diesem Zusammenhang darauf, dass die EU-Battlegroups zu einer raschen Eingreiftruppe mit 5.000 Mann ausgebaut werden und ab 2025 in erster Linie außerhalb Europas und komplementär zur NATO einsatzbereit sein sollten.