Israel verweist auf andauernde Hilfslieferungen für Gaza

Während die UNO im Gazastreifen einen ungehinderten Zugang für humanitäre Hilfe fordern und vor einer Hungersnot warnt, verweist Israel auf andauernde Lieferungen. Seit Beginn des Gaza-Krieges seien fast 10.000 Lkw-Ladungen mit Hilfsgütern in das Küstengebiet gelangt, teilte die für die Kontakte mit den Palästinensern und humanitäre Hilfe zuständige israelische Behörde (COGAT) gestern auf der Plattform X (Twitter) mit.

Das waren aber nicht einmal 100 Lastwagen pro Tag. Vor Kriegsbeginn fuhren rund 500 Lkws täglich mit humanitären Gütern in das Gebiet.

Das UNO-Nothilfebüro OCHA hatte vor wenigen Tagen erneut darauf hingewiesen, dass bereits 378.000 der 2,2 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner des palästinensischen Küstenstreifens unter einer „katastrophalen“ Mangelversorgung litten. Der Rest der Bevölkerung in Gaza sei von einer Nahrungsmittelkrise betroffen.

COGAT hatte dagegen gesagt, es gebe im Gazastreifen hinlänglich Nahrungsmittel. Seit Kriegsbeginn seien 5.328 Lastwagen mit 112.120 Tonnen an Lebensmitteln in den Gazastreifen gebracht worden, hieß es in dem X-Beitrag.

UNO-Menschenrechtler: Hunger als Kriegstaktik

Eine Gruppe von acht UNO-Menschenrechtsexpertinnen und -experten warf Israel dagegen kürzlich vor, Hunger als Kriegstaktik einzusetzen. Auslöser des Gaza-Kriegs war ein beispielloser Überfall der Hamas und anderer extremistischer Gruppen am 7. Oktober im Süden Israels, bei dem 1.200 Menschen getötet und rund 250 Geiseln entführt wurden.

Auf das schlimmste Massaker in seiner Geschichte reagierte Israel mit massiven Luftangriffen und einer Bodenoffensive im Gazastreifen. Seither sind nach Angaben der Hamas im Gazastreifen 24.927 Menschen getötet worden.