Moskau: NATO-Manöver markiert Rückfall in Kalten Krieg

Russland hat das am 31. Jänner beginnende NATO-Großmanöver als endgültigen Rückfall des transatlantischen Militärbündnisses in die Zeiten des Kalten Krieges kritisiert. Eine Übung dieses Ausmaßes markiere die endgültige und unwiderrufliche Rückkehr der NATO zu den Schemata des Kalten Krieges, als der militärische Planungsprozess, die Ressourcen und die Infrastruktur auf eine Konfrontation mit Russland vorbereitet worden seien, sagte Vizeaußenminister Alexander Gruschko.

Die NATO startet kommende Woche ihr größtes Manöver seit Jahrzehnten. An der bis Mai laufenden Übung „Steadfast Defender 2024“ sollen rund 90.000 Soldaten und Soldatinnen teilnehmen. Ziel ist es den Angaben zufolge, die Verlegung von US-Soldaten und -Soldatinnen zur Unterstützung europäischer Truppen in an Russland angrenzenden Ländern und an der NATO-Ostflanke im Fall eines Konflikts mit einem ähnlich starken Gegner zu üben.

Das Manöver sei ein weiteres Element des hybriden Krieges, den „der Westen gegen Russland entfesselt“ habe, so Gruschko gegenüber der staatlichen Nachrichtenagentur RIA in heute veröffentlichten Äußerungen.

Keine namentliche Erwähnung Russlands

Die NATO hat Russland bei der Ankündigung des Manövers nicht namentlich erwähnt. Im zentralen Strategiepapier der Verteidigungsallianz wird jedoch Russland als die größte Bedrohung für die Sicherheit der NATO-Länder genannt.

Die russische Führung hat seit Beginn der Ukraine-Invasion wiederholt den Vorwurf erhoben, dass der „kollektive Westen“, einen „hybriden Krieg“ gegen Russland führe, indem er die Ukraine in ihrem Abwehrkampf gegen den Aggressionskrieg Russlands durch finanzielle und militärische Hilfe unterstütze.