Katzian: Bei Löhnen nicht die Regeln während des Spiels ändern

ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian (SPÖ) blickt zufrieden auf die Herbstlohnrunde 2023 zurück. Die Kaufkraft sei gesichert und eine Reallohnerhöhung erzielt worden, sagte er gestern in der „Pressestunde“. Dass das die Lohnpreisspirale befeuert hätte, wies er zurück. Regeln wie die Benya-Formel, gemäß der sich die jährlichen Lohnerhöhungen an der Inflations- und Produktionserhöhung orientieren, solle man nicht ändern, während das Match laufe.

Maßnahmen gegen die Teuerung

Katzian fordert von der Regierung mehr Maßnahmen, um die Teuerung in Österreich in den Griff zu bekommen

Die SPÖ sei für Neuwahlen gerüstet, der parteiinterne Heilungsprozess brauche aber seine Zeit, meinte er.

Großteils habe man sich konstruktiv und in guter sozialwirtschaftlicher Tradition geeinigt, manchmal seien die Ziele aber nicht ohne Protest erreichbar gewesen, sagte Katzian zu den Kollektivvertragsverhandlungen. „Wir tun ja nicht einen Arbeitskampf führen, weil’s lustig ist.“

Forderung nach Maßnahmen bei Wohnen und Energie

Der ÖGB-Chef forderte einmal mehr Antiteuerungsmaßnahmen bei Wohnen und Energie. Nicht nur einfrieren solle man die Mieten, es sei auch ein Regress für die zurückliegenden ein bis eineinhalb Jahre anzudenken.

Bezüglich der FPÖ meinte er, er würde sich von der Industrie analog zur „Brandmauer zur AfD“ in Deutschland Ähnliches in Österreich wünschen. Dass hier auch die Gewerkschaft in Österreich recht ruhig ist, begründete Katzian mit der Frage, wie viele Bälle man in der Luft halten könne.

Hinsichtlich der EU-Wahl positionierte er sich klar proeuropäisch, denn Österreich habe maximal profitiert. „Eine Festung hat immer den Nachteil, dass man dort eingesperrt ist“, betonte Katzian in einem weiteren Seitenhieb auf die FPÖ.