Hamas-Schreiben zum 7. Oktober: „Einige Fehler geschehen“

Die radikalislamische Hamas hat ihren Terrorangriff auf Israel vom 7. Oktober in einem gestern veröffentlichtem Dokument als „notwendigen Schritt“ angesichts „all der israelischen Verschwörungen gegen das palästinensische Volk“ bezeichnet. Gleichzeitig räumte die Terrororganisation ein, dass in dem „Chaos“ an der Grenze zwischen Israel und dem Gazastreifen „möglicherweise einige Fehler geschehen“ seien.

Bei der ersten öffentlichen Stellungnahme zu der Terrorattacke handelt es sich aus Beobachtersicht um einen offenkundigen Versuch der Rechtfertigung des Angriffs mit 1.140 Toten, bei dem es nicht nur zu Geiselnahmen und Tötungen gekommen ist, sondern auch zu Vergewaltigungen und sadistischen Folterakten, unter anderem gegen Kinder.

Netanjahu weist Bedingungen zurück

Aus dem Hamas-Dokument geht nicht hervor, welche dieser Taten die Terrorgruppe nachträglich als „Fehler“ einstuft. Gegen jede Evidenz bestritt die Terrororganisation jedoch eine gezielte Tötung von Zivilisten.

In dem 16-seitigen Dokument fordert die Terrororganisation schließlich auch „das sofortige Ende der israelischen Aggression im Gazastreifen“ sowie das Ende „der ethnischen Säuberung und der Verbrechen gegen das gesamte palästinensische Volk“. Weiter wies die Hamas in dem auf Englisch und Arabisch veröffentlichten Bericht alle internationalen und israelischen Bemühungen, über die Zukunft des Gazastreifens nach dem Krieg zu entscheiden, zurück. Über die Zukunft des Palästinensergebiets werde allein das palästinensische Volk entscheiden.

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu lehnt nach eigenen Angaben Bedingungen der Hamas für ein Kriegsende ab. Für eine Freilassung der Geiseln verlange die Hamas ein Kriegsende, den Rückzug israelischer Kräfte aus dem Gazastreifen und die Freilassung von Mördern und Vergewaltigern, hieß es in einer Mitteilung Netanjahus. „Ich lehne die Kapitulationsbedingungen der Hamas-Monster rundheraus ab“, erklärte er.