Ruf nach „Hitzefrei“-Regeln für alle Branchen

Eine Allianz aus Arbeiterkammer (AK), Gewerkschaft Bau-Holz (GBH), „Fridays for Future“ und „System Change not Climate Change“ hat heute bei einer gemeinsamen Pressekonferenz eine gesetzliche „Hitzefrei“-Regelung für alle Branchen gefordert.

Man müsse das Arbeitsrecht für Beschäftigte, die im Freien arbeiten, „klimafit“ machen, sagte AK-Präsidentin Renate Anderl. Die aktuelle Rechtslage sei „sehr ungenau“.

Anderl verwies auf Beschäftigte am Bau, in der Landwirtschaft und im Tourismus, die häufig Hitze und UV-Strahlung ausgesetzt sind. Nur in der Baubranche gibt es seit 2013 eine „Hitzefrei“-Regelung der Sozialpartner. Zunächst galten 35 Grad als Grenzwert, 2019 wurde dieser auf 32,5 Grad gesenkt. Die Regelung gilt auch für Zimmerer, Gipser und Dachdecker.

Im Sommer 2023 gab es 19 Hitzetage. Laut Gewerkschaft Bau-Holz bekamen 23.875 Beschäftigte aus 1.158 Betrieben 71.280 Stunden bezahlt hitzefrei, das waren im Schnitt aber nur drei Stunden pro Arbeitnehmer und Arbeitnehmerin. „Arbeiten unter Hitze macht krank“, sagte der Vorsitzende der Gewerkschaft Bau-Holz (GBH), Josef Muchitsch. Es müsse „Schluss mit diesem Blabla“ sein und eine gesetzliche Regelung noch vor dem nächsten Sommer beschlossen werden.

Um das Arbeitsrecht „klimafit“ zu machen, hat die AK Änderungsvorschläge bei mehreren Gesetzen und Verordnungen ausgearbeitet. Man werde diese Vorschläge schon in den nächsten Wochen mit den Parteien im Parlament bereden, kündigte Gewerkschafter und SPÖ-Nationalratsabgeordneter Muchitsch an.