Russland: U-Haft für vier Protestteilnehmer

Im Zusammenhang mit Protesten gegen die Festnahme eines Oppositionellen in der russischen Republik Baschkortostan hat die Justiz für vier Demonstranten Untersuchungshaft angeordnet. Ein Gericht in Ufa, der Hauptstadt von Baschkortostan, erklärte heute, es habe sich für eine „Präventivmaßnahme gegen vier Teilnehmer an einer nicht genehmigten Kundgebung in der Stadt Baimak“ entschieden.

Den Verdächtigen Asat Mirsin, Dajan Walejew und Rajat Dawletbajew werde die „Teilnahme an heftigen Unruhen“ und „Gewalt“ gegen Staatsvertreter vorgeworfen. Ihnen drohen Haftstrafen von bis zu 15 Jahren. Der vierte Verdächtige, Wiljur Karatschurin, werde nur wegen „Teilnahme an heftigen Unruhen“ angeklagt, erklärte das Gericht.

Kritik an Offensive in der Ukraine

Die Angeklagten waren am 17. Jänner bei einer Demonstration vor einem Gerichtsgebäude in Baimak festgenommen worden. Mit ihrem Protest wollten sie den lokalen baschkirischen Oppositionspolitiker Fail Alsynow unterstützen, der die Offensive Russlands in der Ukraine scharf kritisiert hatte und wegen „Anstachelung zum Hass“ zu vier Jahren Haft verurteilt worden war.

Der Aktivist setzt sich zudem für den Schutz der baschkirischen Sprache ein. Die Minderheit der Baschkiren, ein überwiegend muslimisches Turkvolk, macht etwa ein Drittel der vier Millionen Einwohner und Einwohnerinnen der Region aus.