Trinkwasserversorgung in Sewastopol eingestellt

Die russischen Behörden haben in der Hafenstadt Sewastopol auf der seit 2014 von Moskau annektierten Krim vorläufig die Trinkwasserversorgung eingestellt. „Es gab einen drastischen Zufluss von Schmutzwasser in den Fluss Tschornaja, der Grundwasserspiegel ist gestiegen“, begründete der Gouverneur von Sewastopol, Michail Raswoschajew, gestern via Telegram die Maßnahme. Erst ab morgen Abend könne die regelmäßige Wasserversorgung wieder aufgenommen werden. Bis dahin habe er arbeitsfreie Tage in der Stadt angeordnet, sagte Raswoschajew.

Probleme durch Schneeschmelze

Hintergrund sind schwere Schneefälle und eine zugleich einsetzende Schneeschmelze vor ein paar Tagen. Das führte offiziellen Angaben nach zum Überlaufen der Wasserreservoirs und zur Verschmutzung der Trinkwasserfilter. Schon am Wochenende bekamen die Bewohner und Bewohnerinnen eines Großteils von Sewastopol daher nur stundenweise Trinkwasser.

Menschen holen Wasser aus einem Tanklaster
IMAGO/Sergei Malgavko

Allerdings räumte Raswoschajew ein, dass trotz dieser Beschränkungen selbst in der begrenzten Zeitspanne nicht alle Haushalte mit fließendem Wasser versorgt werden können. Daher müssen sich die Bürger in vielen Stadtteilen ihr Wasser an fahrenden Zisternen holen.

Sewastopol ist der Hauptstützpunkt der russischen Schwarzmeer-Flotte, die aktiv an Moskaus Angriffskrieg gegen die Ukraine beteiligt ist. Militärische Objekte in der Stadt selbst wurden daher in den vergangenen Monaten vermehrt zum Ziel ukrainischer Drohnen- und Raketenangriffe.