Büchner-Preisträgerin Elke Erb starb mit 85 Jahren

Büchner-Preisträgerin Elke Erb ist tot. Die deutsche Lyrikerin starb gestern Abend im Alter von 85 Jahren in Berlin, wie eine Sprecherin des Suhrkamp Verlags unter Berufung auf Erbs Umfeld heute sagte.

Elke Erb
Imago/Gezett

Die Schriftstellerin („Kastanienallee“) wurde 1938 in Scherbach in der Eifel geboren. Zuletzt lebte sie in Berlin. „Die Zeit“ bezeichnete sie 2018 einmal als die „Königin des poetischen Eigensinns“. 2020 war Erb mit dem Georg-Büchner-Preis geehrt worden, der als wichtigste literarische Auszeichnung in Deutschland gilt.

„Unverdrossene Aufklärerin“

„Für die unverdrossene Aufklärerin ist Poesie eine politische und höchst lebendige Erkenntnisform“, hatte die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung damals über Erb gesagt. Ihr gelinge es wie keiner anderen, „die Freiheit und Wendigkeit der Gedanken in der Sprache zu verwirklichen, indem sie sie herausfordert, auslockert, präzisiert, ja korrigiert“.

Sie studierte Germanistik, Slawistik und Pädagogik und arbeitete in den 60er Jahren als Lektorin beim Mitteldeutschen Verlag.

Ihr Werk umfasst Lyrik, Kurzprosa und bersetzungen. Ihre ersten Bücher waren „Gutachten, Poesie und Prosa“ (1975) und „Der Faden der Geduld“ (1978), ausgewählte Texte erschienen auch im Westen. „Ich reagiere wie eine Windharfe und registriere deren Klänge getreu wie ein Forschungsbericht“, beschrieb Erb einmal ihre Arbeit.