EU-Kommission blockiert vorerst Lufthansa-Einstieg bei Ita

Die Wettbewerbshüter der EU verwehren der Lufthansa vorerst den geplanten Einstieg bei der italienischen Fluggesellschaft Ita. Eine vorläufige Untersuchung habe ergeben, dass der Zusammenschluss auf einigen Kurz- und Langstrecken den Wettbewerb verringern könnte, teilte die EU-Kommission heute mit.

Dabei gebe es nur begrenzt Konkurrenz durch andere Fluggesellschaften – in erster Linie durch Billigfluggesellschaften wie Ryanair. Diese würden aber oftmals von abgelegeneren Flughäfen abfliegen. Die EU-Kommission muss nun bis zum 6. Juni einen Beschluss zu dem Verfahren erlassen, wie aus ihren Angaben hervorgeht.

Die 2020 gegründete Italia Trasporto Aereo (Ita) hatte im Oktober 2021 den Flugbetrieb der insolventen Vorgängerin Alitalia übernommen, ist allerdings nicht deren Rechtsnachfolgerin.

Italien drängt Brüssel

Lufthansa, zu der auch die AUA gehört, hatte in dem EU-Kartellverfahren bereits Zugeständnisse gemacht, lehnte es aber ab, Details zu nennen. Nach monatelangen Verhandlungen hatte der deutsche Konzern Ende Mai mit dem italienischen Staat die Übernahme eines Minderheitsanteils von 41 Prozent an der Fluggesellschaft Ita Airways vereinbart.

Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni machte bereits Druck auf die EU für ein baldiges Ja zum Einstieg bei der bisher staatlichen Fluggesellschaft Ita Airways. Auch Finanzminister Giancarlo Giorgetti bemängelte die lange Prüfung: „Die Tatsache, dass wir weitere Zeit verlieren, ist keine gute Sache.“