Medien: Hoffnung auf Feuerpause im Gaza-Krieg gestiegen

Während Israels Armee verstärkt im Süden Gazas gegen die islamistische Hamas vorgeht, bemühen sich Vermittler in dem Krieg um eine neue Waffenruhe. Die Hoffnung auf ein mögliches neues Abkommen zur Befreiung israelischer Geiseln aus der Gewalt der Hamas im Gegenzug für eine längere Kampfpause sei gestiegen, berichtete die Zeitung Times of Israel in der Nacht auf heute.

Die Hamas soll sich einem US-Medienbericht zufolge offen für Verhandlungen über eine Freilassung einiger israelischer Geiseln gezeigt haben. Die Islamisten hätten Vermittlern erklärt, sie seien zu Gesprächen über die Freilassung der weiblichen Zivilisten und Kinder im Gegenzug für eine „signifikante“ Feuerpause bereit, berichtete das „Wall Street Journal“ („WSJ“) unter Berufung auf ägyptische Beamte.

Hamas knüpfte Freilassungen bisher an Kriegsende

Die Hamas knüpfte weitere Geiselfreilassungen bisher an ein Ende des Krieges. Die Terroristen halten israelischen Regierungsangaben zufolge noch immer rund 130 Menschen fest, die sie bei ihrem Überfall am 7. Oktober aus Israel in den Gazastreifen entführt hatten. Darunter seien israelische Soldatinnen, so das „WSJ“.

Die israelische Regierung geht davon aus, dass noch 105 Geiseln am Leben sind und viele von ihnen in dem unterirdischen Tunnelnetzwerk der Hamas festgehalten werden.

Bericht: Positive Entwicklung

Israel soll nach Informationen des Nachrichtenportals Axios eine zweimonatige Feuerpause im Gegenzug für die Freilassung sämtlicher Geiseln vorgeschlagen haben. Das Angebot sei den Vermittlern aus Ägypten und Katar übergeben worden, die sich derzeit bemühen, die Kluft zwischen den unterschiedlichen Forderungen zu überbrücken.

Die jüngste Entwicklung sei zwar positiv, bedeute aber nicht, dass eine Einigung unmittelbar bevorstehe, schrieb das „WSJ“. Die Gespräche könnten laut ägyptischen Beamten immer noch scheitern.

Guterres kritisiert Netanjahu

UNO-Generalsekretär Antonio Guterres kritisierte derweil die Ablehnung einer Zweistaatenlösung durch Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu und weitere Regierungsmitglieder gestern vor dem UNO-Sicherheitsrat.

Unterdessen hat Israels Armee in der Gegend von Chan Junis im Süden des Gazastreifens nach eigenen Angaben Dutzende weitere Terroristen getötet. Es seien gestern mehr als 100 Terroristen im Westen der Stadt „eliminiert“ worden, teilte Armeesprecher Daniel Hagari am Abend mit. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig prüfen.