Ex-Casinos-Finanzchef Sidlo blitzte auch vor OGH ab

Peter Sidlo, unter der FPÖ-ÖVP-Regierung für kurze Zeit Finanzvorstand der Casinos Austria, ist auch vor dem Obersten Gerichtshof (OGH) abgeblitzt, wie heute der „Standard“ berichtete. Er wollte von seinem ehemaligen Arbeitgeber mehr als zwei Mio. Euro an Gehalt für die gesamte Laufzeit seines Vorstandsvertrages, obwohl er nur wenige Monate Vorstand war. Der OGH bestätigte die Urteile der Vorinstanzen, wonach Sidlo wichtige Informationen zu seiner politischen Unterstützung verschwiegen habe, so der „Standard“.

Sidlo hatte sich insbesondere beim damaligen FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache dafür starkgemacht, Casinos-Vorstand zu werden. Das war im Zuge der Ermittlungen zum „Ibiza“-Video bekanntgeworden. Rund um die Causa Casinos und die Rolle von Novomatic laufen auch weiterhin strafrechtliche Ermittlungen gegen zahlreiche Ex-Politiker von FPÖ und ÖVP.

2019 vorzeitig abberufen

Zivilrechtlich ist die Sache mit dem OGH-Urteil endgültig geklärt. Das Vorenthalten wichtiger Informationen zu seiner politischen Unterstützung rechtfertige sowohl die Abberufung als Finanzvorstand als auch die Aufkündigung des Arbeitsvertrags, zitierte die Zeitung in ihrer Mittwoch-Ausgabe aus dem Höchsturteil.

Der Casinos-Aufsichtsrat hatte Sidlo im Dezember 2019 wegen „grober Pflichtverletzung, schwerer Imageschädigung und Reputationsverlusts“ vorzeitig abberufen.