US-Kongressabgeordnete zu offiziellem Besuch in Taiwan

Nach der Wahl in Taiwan haben die noch amtierende Präsidentin Tsai Ing-wen und ihr baldiger Nachfolger Lai Ching-te eine erste offizielle US-Delegation empfangen. Der Besuch sei von besonderer Bedeutung, sagte Tsai heute.

Die beiden US-Kongressabgeordneten Ami Bera (Demokraten) und Mario Diaz-Balart (Republikaner) wollen drei Tage auf der ostasiatischen Insel bleiben.

der taiwanesische Präsident Lai Ching-te beim Empfang der US-Delegation
APA/AFP/Taiwan Presidential Office

Kritik aus Peking

Der US-Besuch stieß bei Taiwans Nachbarn China auf Kritik. Die USA verhielten sich nach der Wahl negativ und sendeten das falsche Signal an die „Unabhängigkeitskräfte Taiwans“, sagte der Sprecher des chinesischen Außenministeriums, Wang Wenbin, in Peking.

Peking zählt Taiwan zum chinesischen Territorium, obwohl die Insel mit mehr als 23 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern seit Jahrzehnten eine unabhängige Regierung hat.

Am 13. Jänner wählten die Menschen dort Lai zum neuen Präsidenten. Seine Amtseinführung ist für den 20. Mai geplant. Lai und Tsai gehören zur Demokratischen Fortschrittspartei, die für die Unabhängigkeit Taiwans steht.

„Taiwans Sicherheit unterstützen“

Diaz-Balart nannte den Besuch laut einer Mitteilung ein Zeichen der USA, Taiwans Sicherheit und Wohlstand weiter zu unterstützen. Lai entgegnete, er wolle die gesellschaftliche Widerstandsfähigkeit stärken und den Status quo in der Taiwan-Straße, der Meerenge zwischen China und Taiwan, verteidigen. Gemeint ist damit, dass Taiwan und China eigene Staaten bleiben.

Die Regierung in Peking spricht dagegen vom Ein-China-Prinzip, wonach Taiwan zur Volksrepublik gehört. Sie will eine „friedliche Wiedervereinigung“, droht aber mit militärischen Mitteln. In der Taiwan-Straße ist die Lage deshalb angespannt.