Israel setzt Angriffe in Südgaza fort

Israel hat seine Angriffe auf Ziele in der Stadt Chan Junis im Süden des Gazastreifens fortgesetzt. Augenzeugen berichteten heute von nächtlichen Kämpfen in der Hamas-Hochburg sowie von Luftangriffen auf die Stadt Rafah.

Zwölf Tote nach Angriff auf UNO-Einrichtung

Unterdessen stieg laut den Vereinten Nationen die Zahl der Todesopfer in einer UNO-Einrichtung in Chan Junis auf zwölf. 75 Menschen seien verletzt worden, als das Gebäude am Vortag von zwei Panzergeschoßen getroffen worden sei. Das teilte der Gaza-Direktor des UNO-Palästinenserhilfswerks (UNRWA), Thomas White, mit.

Anschließend sei in dem Zentrum, in dem Tausende von Binnenflüchtlingen Schutz gesucht hätten, ein Brand ausgebrochen. Nach Angaben einer Sprecherin handelt es sich um ein Berufsausbildungszentrum der Vereinten Nationen für junge Palästinenser.

Israels Armee schließt Verantwortung für Vorfall aus

White schrieb nicht, wer die Einrichtung angegriffen hatte. Augenzeugen sagten der dpa, der Brand sei durch israelische Bombardierungen verursacht worden. Israels Armee teilte dagegen mit, sie schließe derzeit aus, dass der Vorfall auf einen israelischen Luft- oder Artillerieangriff zurückzuführen sei. Eine Untersuchung laufe. Die Armee prüfe auch, ob es sich um einen Beschuss der Hamas handeln könnte.

Die Kritik an dem Beschuss wuchs. Die Sprecherin des Nationalen Sicherheitsrates des Weißen Hauses, Adrienne Watson, äußerte sich „zutiefst besorgt“. Israel habe eine „Verantwortung, Zivilisten zu schützen“, betonte sie.