NGOs fechten Wiederzulassung von Glyphosat an

Mehrere europäische NGOs fechten die Wiederzulassung des umstrittenen Unkrautvernichters Glyphosat an. Das europäische Pestizidaktionsnetzwerk (PAN Europe) und Partnerorganisationen haben bei der EU-Kommission einen Antrag auf interne Überprüfung der Wiederzulassung gestellt.

Laut den NGOs habe die Kommission Glyphosat erneut für zehn Jahre zugelassen, obwohl es eine Fülle wissenschaftlicher Beweise für dessen Toxizität für die menschliche Gesundheit und die Umwelt gebe.

Kommission muss binnen 22 Wochen antworten

Nach einer eingehenden Prüfung des Verfahrens zur Wiedergenehmigung und der Feststellung mehrerer kritischer Mängel haben PAN Europe, ClientEarth (EU), Generations Futures (Frankreich), Global 2000 (Österreich), PAN Germany und PAN Netherlands am 24. Jänner ihre Argumente eingereicht, wie sie heute in einer gemeinsamen Onlinepressekonferenz mitteilten.

Die Kommission hat 22 Wochen Zeit, um förmlich auf das Ersuchen zu antworten. Sollte die Kommission die Zulassung von Glyphosat nicht widerrufen, wollen die NGOs sie vor Gericht bringen.

Österreich stimmte gegen Antrag

Da im Herbst keine qualifizierte Mehrheit der EU-Staaten für die Zulassung erzielt wurde, lag die finale Entscheidung bei der Kommission. Österreich hatte aufgrund eines Parlamentsbeschlusses gegen den Antrag gestimmt.

Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) sah eine Wiederzulassung in ihrer letzten Bewertung unkritisch, wie zuvor schon die Europäische Chemikalienbehörde (ECHA). Den NGOs zufolge haben beide Agenturen wissenschaftlichen Erkenntnissen nicht genügend Beachtung geschenkt.