Gericht in Moskau verlängerte U-Haft für US-Reporter

Ein Gericht in Moskau hat die Untersuchungshaft für den Reporter der Zeitschrift „Wall Street Journal“, Evan Gershkovich, um weitere zwei Monate verlängert.

Damit bleibe der US-Amerikaner vorläufig bis zum 30. März hinter Gittern, berichtete die Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf eine Pressemitteilung des Gerichts heute. Die Verhandlung selbst fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Moskau wirft Gershkovich Spionage vor.

Evan Gershkovich im Gerichtssaal
Reuters/Evgenia Novozhenina

Gershkovich, Russland-Korrespondent des „Wall Street Journal“, wurde Ende März 2023 auf einer Reportagereise in Jekaterinburg festgenommen. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, „auf Anweisung der amerikanischen Seite“ Staatsgeheimnisse über die Aktivitäten eines russischen Rüstungsunternehmens gesammelt zu haben.

Öffentlichkeit bei Verhandlung ausgeschlossen

Gershkovich und sein Arbeitgeber, das „Wall Street Journal“, bestreiten, dass er dort Spionage betrieben hat. Die US-Regierung erklärte, Gershkovich werde zu Unrecht festgehalten. Die Verhandlung fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt, weil die Prozessinhalte als geheim eingestuft werden.

Im Dezember hatte das Weiße Haus mitgeteilt, dass Moskau ein Angebot Washingtons zur Freilassung des Journalisten sowie eines weiteren in Haft sitzenden US-Amerikaners, Paul Whelan, abgelehnt hat. Details des Angebots wurden nicht bekannt.