Signa verwendete 300 Mio. „für Immobilienprojekte“

Für Aufsehen hat der Bericht der „Financial Times“ („FT“) gesorgt, wonach die Signa Development im vergangenen Jahr mehr als 300 Millionen Euro an zwei Unternehmen im Nahebereich des Signa-Gründers Rene Benko überwiesen hatte.

Gestern meldete sich dazu Sanierungsverwalterin Andrea Fruhstorfer per Aussendung zu Wort: „Der Vorwurf, es seien unmittelbar vor Insolvenzeröffnung Zahlungen von der Signa Development Selection AG an Rene Benko bzw. ihm zuzurechnende Rechtsträger erfolgt, ist unrichtig“, so Fruhstorfer.

Zutreffend sei, dass es Forderungen gegen nahestehende Gesellschaften der Signa-Gruppe gebe. „Nach aktuellem Erhebungsstand sind die kolportierten 300 Mio. Euro für Immobilienprojekte der Signa verwendet worden. Die Forderungen werden durch die Sanierungsverwalterin selbstverständlich geprüft und betrieben.“ Kurz vor einer Insolvenz getätigte Rechtsgeschäfte können angefochten werden.

Signa Development erhält 25 Mio. von Haselsteiner

Fruhstorfer berichtete zudem von einem Lichtblick für die marode Signa-Tochter Development: Diese erhält von einer Tochtergesellschaft der Haselsteiner Familien-Privatstiftung einen Massekredit in Höhe von 25 Millionen Euro. Ein Massedarlehen ist vorrangig gegenüber den Forderungen, die vor Insolvenzeröffnung aufgenommen wurden.

Der Massekredit sei gestern vom Aufsichtsrat der Signa Development Selection AG genehmigt worden, so Fruhstorfer. Damit könne man „auf Ebene der Projektgesellschaften die offenen Zahlungen leisten und den Fortbetrieb sicherstellen“.

Signa-Development-Miteigentümer Haselsteiner hatte bereits am Mittwoch in der ZIB2 erklärt, der Projektentwicklergesellschaft bis zu 25 Millionen Euro zur Verfügung zu stellen.