Todesopfer bei Angriff in Kirche in Istanbul

Bei einem mutmaßlichen Mordanschlag während eines katholischen Gottesdienstes in der türkischen Metropole Istanbul ist ein Mensch getötet worden. Zwei maskierte Männer griffen heute Besucherinnen und Besucher des Gottesdienstes in der Kirche an, wie Innenminister Ali Yerlikaya mitteilte. „Wir verurteilen diesen abscheulichen Angriff auf das Schärfste“, sagte der Minister. Laut Behörden dürfte die Attacke nicht der katholischen Kirche gegolten haben.

Blick auf Kirche in Istanbul
Reuters/Dilara Senkaya

Yerlikaya gab den Namen des Opfers nur mit dessen Initialen C. T. an. Demnach deutete alles darauf hin, dass die beiden Männer ihr Opfer gezielt getötet haben. Das Motiv für den Angriff blieb zunächst unklar.

Italienische Medien hatten zuvor allerdings berichtet, bei dem Opfer handle es sich um einen obdachlosen türkischen Staatsangehörigen. Diesen Berichten zufolge betraten die beiden Bewaffneten die Kirche während der Messe und schossen in die Luft. Als der Mann aufstand, um zu protestieren, erschossen sie ihn.

Fahndung läuft

Nach den flüchtigen Tätern werde derzeit gefahndet. Laut Istanbuls Gouverneur Davut Gul gab es keine Verletzten.

Die Kirche Santa Maria Draperis liegt im Stadtteil Sariyer im europäischen Teil der Großstadt. Ein Sprecher der Regierungspartei AKP erklärte, eine großangelegte Fahndung nach den flüchtigen Angreifern sei im Gange. Papst Franziskus drückte der angegriffenen Kirche seine Unterstützung aus.

In einem Telefonat mit Kirchen- und örtlichen Behördenvertretern bekundete auch der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan sein Beileid.