Präsident in Finnland wird in Stichwahl ermittelt

Die Entscheidung über das künftige Staatsoberhaupt Finnlands dürfte in einer Stichwahl zwischen dem früheren Regierungschef Alexander Stubb und Ex-Außenminister Pekka Haavisto fallen. Bei der ersten Runde der Präsidentschaftswahl in dem nordischen EU-Land gestern erhielt nach Auszählung fast aller Stimmen keiner der neun Kandidaten eine absolute Mehrheit.

Der konservative Stubb kam auf 27,1 Prozent der Stimmen, der grüne Ex-Minister Haavisto auf 25,7 Prozent. Die zwei stärksten Verfolger, Parlamentspräsident Jussi Halla-aho und der ehemalige EU-Währungskommissar Olli Rehn, lagen mit jeweils rund 16 Prozent deutlich dahinter. Somit kommt es am 11. Februar eine Stichwahl zwischen Stubb und Haavisto.

Neues NATO-Mitglied

Bei der Abstimmung wird ein Nachfolger oder eine Nachfolgerin von Präsident Sauli Niinistö gesucht, der nach zwei jeweils sechsjährigen Amtszeiten nicht noch einmal kandidieren durfte. Unter seiner Führung und dem Eindruck des russischen Einmarschs in die Ukraine hatte sich Finnland 2022 entschlossen, nach jahrzehntelanger militärischer Bündnisfreiheit die Mitgliedschaft in der NATO zu beantragen. Im April 2023 wurde das nördlichste Land der EU als 31. Mitglied in dem Verteidigungsbündnis aufgenommen. Für die Finnen, deren Land auf einer Länge von 1.340 Kilometern an Russland grenzt, stellte das eine große Zeitenwende dar.

Der Präsident wird in Finnland für eine Amtszeit von sechs Jahren direkt vom Volk gewählt. Zu seinen wichtigsten Aufgaben gehört es, zusammen mit der Regierung über die Außen- und Sicherheitspolitik zu entscheiden, die Regierung zu ernennen und Gesetze abzusegnen.