Vier Männer nach Sabotagevorwürfen im Iran hingerichtet

Die Justiz im Iran hat vier Angehörige der kurdischen Minderheit nach Sabotagevorwürfen hinrichten lassen. Wie das Justizportal Misan heute schrieb, wurde den Männern die Zusammenarbeit mit dem Geheimdienst Mossad des Erzfeindes Israel zur Last gelegt.

Die Angeklagten sollen einen Anschlag auf eine Fabrik des Verteidigungsministeriums in der Stadt Isfahan geplant haben. Dafür seien die Männer in „afrikanischen Ländern“ durch den Mossad trainiert worden.

Laut Misan hatten die Angeklagten Berufung gegen ihr Todesurteil eingelegt. Die in Norwegen ansässige Menschenrechtsorganisation Hengaw warf der Islamischen Republik einen unfairen Prozess vor.

„Grundlegende Rechte verwehrt“

„Während des gesamten Prozesses wurden den Gefangenen ihre grundlegenden Rechte auf rechtliche Vertretung, Besuche und sogar die Kommunikation mit ihren Familien verwehrt“, schrieb Hengaw in einer Mitteilung. Die Geständnisse der vier Kurden seien unter Folter erzwungen worden.

Menschenrechtsaktivistinnen und -aktivisten kritisieren die Praxis der Todesstrafe im Iran seit Jahrzehnten. Offizielle Zahlen zu den Hinrichtungen gibt es nicht. Laut einem Jahresbericht von Hengaw wurden im vergangenen Jahr 829 Menschen exekutiert. Amnesty International wirft den Behörden vor, die Todesstrafe als „Instrument der Unterdrückung“ ethnischer Minderheiten einzusetzen.