Charlie Watts hatte Foto des Teppichs von Bayeux von 1872

Der 2021 verstorbene Rolling-Stones-Schlagzeuger Charlie Watts hat eine 1872 entstandene Fotografie des Teppichs von Bayeux, eines der wichtigsten mittelalterlichen Kunstwerke, besessen. Wie erst jetzt bekanntwurde, erwarb das Bayeux-Museum die kolorierte Fotografie bereits im Vorjahr aus Watts’ Nachlass.

Die Aufnahmen wurden von einem Fotografen des damaligen South Kensington Museum – heute Victoria and Albert Museum – auf Glasplatten gemacht. Die Aufnahmen wurden nachträglich zwei Jahre lang koloriert. Der Teppich ist fast 70 Meter lang und 52 Zentimeter hoch und stellt die Eroberung Englands durch den Normannenherzog Wilhelm den Eroberer in insgesamt 58 Einzelszenen dar.

„Extrem selten“

Laut der britischen Zeitung „Guardian“ ist unbekannt, wie eine der insgesamt sechs Fotoreproduktionen in die Hände des Rolling-Stones-Schlagzeugers gelangte. Das Museum habe die Abzüge im Vorjahr bei einer Versteigerung um 16.000 Pfund (rund 18.800 Euro) erstanden.

Die Abzüge seien „extrem selten und in einem sehr guten Zustand für ihr Alter. Der Preis war viel niedriger, als wir erwartet haben“, betonte die Museumsmitarbeiterin Clementine Paquier-Berthelot laut „Guardian“. Die Aufnahmen ermöglichen nicht zuletzt, die Veränderung des Zustands des Teppichs nachzuvollziehen.

Teppich von Bayeux
Reuters/Charles Platiau

Die Aufnahmen des Teppichs waren bei der Weltausstellung in London 1873 und in Chicago 1893 gezeigt worden. Die Glasplatten, von denen die Abzüge gemacht wurden, befinden sich bis heute im Victoria und Albert Museum.