USA: Gespräche über Geiseldeal gehen in „gute Richtung“

Nach Gesprächen über eine mögliche neue Feuerpause im Gaza-Krieg und die Freilassung weiterer Geiseln hat sich die US-Regierung vorsichtig optimistisch gezeigt.

„Wir können noch nicht über ein bevorstehendes Abkommen sprechen, aber auf der Grundlage der Gespräche, die wir am Wochenende und in den letzten Tagen geführt haben, haben wir das Gefühl, dass es in eine gute Richtung geht“, sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates der USA, John Kirby, gestern in Washington. Es bleibe aber noch viel zu tun.

Blinken sieht „echte Hoffnung“

Auch US-Außenminister Antony Blinken zeigte sich hoffnungsvoll: „Es wurde sehr wichtige, sehr produktive Arbeit geleistet. Und es gibt echte Hoffnung für die Zukunft“, sagte Blinken gestern zu Reportern. Er hatte zuvor in Washington mit dem katarischen Regierungschef Scheich Mohammed bin Abdulrahman al-Thani gesprochen.

Die Hamas werde „ihre eigenen Entscheidungen treffen müssen“, sagte Blinken weiter. „Ich kann Ihnen nur sagen, dass es eine gute, starke Übereinstimmung zwischen den beteiligten Ländern gibt, dass dies ein guter, starker Vorschlag ist.“ Am Wochenende hatten Vertreter der USA, Israels, Ägyptens und Katars in Paris beraten. Die Beteiligten wollten die Gespräche in dieser Woche fortsetzen.

Hamas soll Rahmenwerk übermittelt werden

Ein mögliches Rahmenwerk eines Deals soll der Hamas zugestellt werden. Katars Regierungschef Al Thani sagte gestern bei einer Veranstaltung in Washington, dass bei den Gesprächen „gute Fortschritte“ gemacht worden seien. Die verschiedenen Parteien hätten die Hoffnung, „diesen Vorschlag an die Hamas weiterzuleiten und sie dazu zu bringen, sich positiv und konstruktiv an dem Prozess zu beteiligen“.

Die Palästinenserorganisation habe „eine klare Forderung“ nach einem „dauerhaften Waffenstillstand im Vorfeld der Verhandlungen“ gestellt, fügte Al Thani hinzu. Der aktuelle Vorschlag „könnte in Zukunft zu einem dauerhaften Waffenstillstand führen“.

„Sprechen von vollständigem und umfassendem Waffenstillstand“

Es ist aber unklar, ob die islamistische Organisation den Entwurf bereits von Katar bekommen hat. „Wir sprechen in erster Linie von einem vollständigen und umfassenden Waffenstillstand und nicht von einer vorübergehenden Waffenruhe“, sagte der ranghohe Hamas-Vertreter Taher al-Nunu der Nachrichtenagentur AFP. Seien die Kämpfe einmal eingestellt, „können die restlichen Details besprochen werden“, einschließlich der Freilassung von Geiseln.

Katar hat seit Beginn des Krieges zwischen Israel und der Hamas eine führende Vermittlerrolle inne. Al Thani bestätigte, dass die Treffen mit CIA-Chef Bill Burns und hochrangigen israelischen und ägyptischen Sicherheitsvertretern zu einem Entwurf für eine mehrstufige Feuerpause geführt hätten. Dabei würden von der Hamas als Geisel genommene Frauen und Kinder zuerst freigelassen werden.