Bericht: Taliban bauen Beziehung zu Region auf

Die in Afghanistan herrschenden Taliban haben seit ihrer Machtübernahme trotz ihrer weitgehenden internationalen Isolierung vorsichtige Beziehungen zu Ländern in der Region aufgebaut. Das berichtete die Denkfabrik International Crisis Group heute.

Grund für die Annäherung zwischen den Islamisten und Ländern wie Pakistan, Russland, China und den zentralasiatischen Staaten seien Probleme wie Terrorismus und Wasserstreitigkeiten, die eine regionale Kooperation erforderten.

Wirtschaftliche Interessen

Auch prägten wirtschaftliche Interessen regionaler Mächte die Beziehungen zu den Taliban, hieß es weiter. Für Moskau und Peking etwa sei der Ausbau anderer Handelsrouten eine Möglichkeit, dem Druck des Westens zu entgehen. Einige Akteure in der Nachbarschaft seien der Ansicht, dass eine wirtschaftliche Einbindung den Einfluss auf die Taliban erhöhen und sie damit berechenbarer machen könnte.

Seit ihrer erneuten Machtübernahme im August 2021 hat bisher kein Land der Welt die Taliban-Regierung formell anerkannt. International stehen die Islamisten unter anderem wegen der weitgehenden Beschneidung von Frauenrechten in der Kritik.