Saudis werden doch nicht mehr Öl fördern

Saudi-Arabien hat seine Pläne für einen Ausbau der Förderkapazitäten des staatlichen Ölkonzerns Saudi Aramco zurückgenommen. Es habe Anweisung des Energieministeriums erhalten, „seine maximale nachhaltige Kapazität bei zwölf Millionen Barrel pro Tag zu belassen“, erklärte das Unternehmen heute. Saudi Aramco werde bei der Vorstellung seiner Betriebszahlen im März seine Investitionsplanung entsprechend anpassen.

Der Ölkonzern hatte verkündet, seine Kapazitäten bis 2027 auf 13 Millionen Barrel pro Tag ausbauen zu wollen. Diese Ankündigung fiel im Oktober 2021 zusammen mit der Verpflichtung Saudi-Arabiens, bis 2060 CO2-Neutralität zu erreichen. Klimaschützer hatten deshalb die Ernsthaftigkeit des Engagements des Königreichs angezweifelt.

Auch der Ölkonzern selbst strebt CO2-Neutralität für seine Aktivitäten schon bis zum Jahr 2050 an. Allerdings klammert dieses Vorhaben die Emissionen aus, die durch die Verbrennung des Öls entstehen, das Saudi Aramco exportiert. Das macht jedoch den weitaus größten Teil des CO2-Abdrucks des Unternehmens aus.

Eingeschränkte Fördermenge soll Preis hochhalten

Saudi-Arabien ist der wichtigste Ölexporteur weltweit, und die Einnahmen aus dem Ölgeschäft sollen das „Vision 2030“ getaufte Projekt einer tiefgreifenden Wirtschafts- und Sozialreform von Kronprinz Mohammed bin Salman finanzieren.

Die jüngste Ankündigung dürfte keine unmittelbaren Auswirkungen auf die Produktion oder die Exporte haben. Nach einer Reihe von Kürzungen der Ölförderung liegt die Tagesproduktion Saudi-Arabiens derzeit nur bei etwa neun Millionen Barrel pro Tag. Bei den bewussten Produktionskürzungen geht es vor allem um die Kontrolle des Weltmarktpreises.