Gewinnrückgang bei RBI

Die Raiffeisen Bank International (RBI) hat 2023 deutlich weniger Gewinn erzielt. Unter dem Strich standen 2,39 Milliarden Euro nach 3,63 Milliarden Euro im Jahr davor. Ohne Russland und Belarus blieb ein Konzernergebnis von 997 Millionen Euro übrig. Darin waren auch Rückstellungen für den laufenden Franken-Kredit-Rechtsstreit in Polen in Höhe von 873 Millionen Euro enthalten, teilte die Bank heute mit.

Im vierten Quartal schrumpfte der Gewinn um rund 67 Prozent auf 272 Millionen Euro. Die RBI liegt damit unter den Erwartungen von Analysten, die im Schnitt mit 318 Millionen Euro gerechnet hatten. Für 2023 will der Vorstand eine Dividende von 1,25 Euro je Aktie vorschlagen.

Inklusive des Geschäfts in Russland und Belarus stieg der Zinsüberschuss der Bank von 5,05 Milliarden Euro auf 5,68 Milliarden Euro. Der Provisionsüberschuss ging dagegen von 3,88 Milliarden auf 3,04 Milliarden Euro zurück.

Ohne die beiden Länder seien die Kernerträge insgesamt bei rund sechs Milliarden Euro zu liegen gekommen, das sei ein Plus von 17 Prozent gewesen. Unterstützt worden sei das vor allem durch einen höheren Zinsüberschuss, schreibt die Bank.

RBI will Exposure in Russland weiter reduzieren

In Russland will die RBI ihr Exposure weiter reduzieren, der geplante Kauf der STRABAG-Anteile von Oleg Deripaska sei bereits auf Kurs. Der Deal könnte nach Vorstellung der RBI bereits im ersten Quartal 2024 abgeschlossen sein.

„Der Genehmigungsprozess für die STRABAG-Transaktion befindet sich auf Kurs. Wir haben alle erforderlichen Unterlagen bei den zuständigen Behörden eingereicht“, sagte Bankchef Johann Strobl. Die Bank habe bereits eigene Prüfungen durchgeführt und sei zu dem Ergebnis gekommen, „dass hier sicherlich kein Sanktionsverstoß vorliegt“, sagte Strobl.

Ob die Behörden das auch so sehen, ist aber noch offen. Eine offizielle Zustimmung der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB), die in Österreich für die Einhaltung der Sanktionen zuständig ist, oder aus dem Kreml gebe es bisher nicht, so Strobl.

Gespräche zu Verkauf der Raiffeisen Russland

Abseits des geplanten STRABAG-Deals arbeitet die RBI weiterhin an einem Verkauf bzw. einer Abspaltung der Raiffeisen Russland. Ein Verkauf bzw. ein Teilverkauf sei weiterhin wahrscheinlicher als eine Abspaltung. Bis wann eines der Szenarien eintreten könnte, ließ Strobl offen. „Wir reden mit allen Interessierten“, sagte der Bankchef. Der entscheidende Faktor für einen Verkauf sei aber letztlich die Zustimmung aus dem Kreml.