Russischer Milliardär verliert Klage gegen Sotheby’s

In New York ist gestern ein jahrelanger Rechtsstreit zwischen dem russischen Oligarchen Dmitri Rybolowlew und dem britischen Auktionshaus Sotheby’s zu Ende gegangen – zu Ungunsten des russischen Milliardärs. Dem Auktionshaus könne kein Fehlverhalten nachgewiesen werden, so das Urteil.

Rybolowlew hatte Sotheby’s vorgeworfen, mit dem Kunsthändler Yves Bouvier gemeinsame Sache gemacht zu haben. Das Auktionshaus soll dem Oligarchen Kunstwerke zu viel zu hohen Preise verkauft haben. Rybolowlew, der zu den reichsten Menschen der Welt gehört, sah sich dabei um mehrere Millionen Dollar betrogen.

„Salvator Mundi“ im Mittelpunkt

Insgesamt ging es laut dem Oligarchen um Dutzende Bilder, vor Gericht landeten aber nur vier Werke. Unter ihnen befand sich neben je einem Gemälde von Gustav Klimt, Rene Magritte und Amedeo Modigliani auch „Salvator mundi“, das Leonardo da Vinci zugeschrieben wird.

Laut Rybolowlew verkaufte ihm Bouvier das Kunstwerk 2013 um etwa 45 Millionen US-Dollar (rund 41 Mio. Euro) zu teuer. Freilich ließ der Oligarch das Werk später um die Rekordsumme von 450 Millionen Dollar bei Christie’s in New York versteigern.

Auktionshaus: „Einhaltung höchster Standards“

Bouvier war jedoch nicht Teil des Prozesses in Manhattan. Rybolowlew hatte nur Sotheby’s geklagt. Das Auktionshaus begrüßte das Urteil und betonte die „Einhaltung der höchsten Standards in Bezug auf Integrität, Ethik und Professionalität in allen Bereichen des Kunstmarktes“.

Ein Anwalt Rybolowlews sah allerdings auch seinen Mandaten als Sieger. Der Fall habe „unser Ziel erreicht, die mangelnde Transparenz auf dem Kunstmarkt zu beleuchten. Diese Geheimhaltung machte es schwierig, einen komplexen Fall von Beihilfe zum Betrug zu beweisen“, so der Anwalt Daniel Kornstein.