Streik: Morgen viele Ausfälle auf deutschen Flughäfen

In Deutschland hat der angekündigte Warnstreik des Sicherheitspersonals auf großen Flughäfen begonnen. Den Anfang machte heute Abend der Flughafen Köln-Bonn, sagte ein Sprecher der Gewerkschaft ver.di. Bis morgen sollten unter anderem die Flughäfen Frankfurt, Hamburg, Bremen, Berlin, Leipzig, Dresden und Erfurt folgen.

Laut aktuellen Informationen entfallen morgen zwei Verbindungen zwischen Wien und Leipzig (hin und zurück), teilte eine Sprecherin des Wiener Flughafens auf APA-Anfrage mit. Weitere Beeinträchtigungen seien nicht auszuschließen. Von und nach Graz sind nach derzeitigem Stand vier Flüge storniert worden: Je ein Flug von und nach Hamburg und je ein Flug von und nach Düsseldorf, teilte eine Sprecherin des Flughafens Graz mit.

Die AUA, die beinahe alle Flüge zwischen Wien und Deutschland bedienen, empfahlen eine Überprüfung des Flugstatus. Die Flughäfen München und Nürnberg werden nicht bestreikt, da dort die Beschäftigten im öffentlichen Dienst arbeiten.

ADV: Schlechte Nachricht für Tausende Fluggäste

Der Flughafenverband ADV zeigte sich über die Arbeitsniederlegung besorgt. „Der Streik ist eine schlechte Nachricht für die deutschen Flughäfen und Tausende Fluggäste“, sagte Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel. Die Flughäfen seien in dieser Auseinandersetzung keine Tarifpartei, würden aber erneut zum Austragungsort für den Interessenkonflikt. Der Verband forderte die Gewerkschaft ver.di auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren.

Die Gewerkschaft hatte die rund 25.000 Beschäftigten in der Luftsicherheitsbranche zum Streik aufgerufen. Ver.di begründete das Vorgehen mit stockenden Tarifverhandlungen mit dem Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS), man habe in den bisher drei Tarifverhandlungsrunden zur Erhöhung der Löhne keine Einigung erzielt.

Auch Lufthansa-Kabinenpersonal vor Streik

Indes zeichnet sich bereits ein nächster Streik ab – beim Kabinenpersonal der Lufthansa ab. Hintergrund ist der Abbruch der Tarifverhandlungen durch die Flugbegleitergewerkschaft UFO. „Auch das letzte Angebot der Lufthansa reicht nicht aus“, hieß es dazu in einem Rundschreiben an die Mitglieder. Es gebe keine weiteren Verhandlungstermine.