In Deutschland und Frankreich haben Bäuerinnen und Bauern auch gestern gegen ihre Regierungen und die EU-Agrarpolitik protestiert. In Deutschland war Bayern ein Schwerpunkt der Aktionen, auch in Sachsen-Anhalt blockierten Landwirte mit ihren Treckern Autobahnauffahrten. In Frankreich rückten die Bauern mit ihren Traktorenkonvois näher an Paris heran. Die EU-Kommission reagierte und lockerte die Vorschriften für einen Mindestanteil an Brachland auf Ackerflächen.
Dass Ackerbauern vier Prozent ihrer Nutzflächen brach liegen lassen müssen, bleibe bis Jahresende ausgesetzt, hieß es. Die entsprechende Regelung werde durch eine Mindestvorgabe für den Anbau von Zwischenfrüchten ersetzt. Zudem sollen Geflügel, Eier und Zucker aus der Ukraine künftig nicht mehr unbegrenzt zollfrei in die EU eingeführt werden dürfen – das hatte unter anderem Frankreich gefordert.
Blockaden in Brüssel
Auch in Belgien, Polen, Rumänien und Italien demonstrieren aktuell Bauern gegen die Agrarpolitik, spanische Landwirte haben angekündigt, sich anzuschließen. Anlässlich des EU-Sondergipfels in Brüssel blockierten Landwirte mit rund tausend Traktoren und anderen landwirtschaftlichen Maschinen die belgische Hauptstadt.