Bargeldbehebung bei Bankomat
Getty Images/iStockphoto/Simonkr
Schnellschätzung

Inflation im Jänner deutlich gesunken

Die Teuerung hat sich zu Jahresbeginn deutlich eingebremst. Die Inflationsrate für Jänner beträgt voraussichtlich 4,5 Prozent, wie die Schnellschätzung der Statistik Austria vom Donnerstag zeigt. Damit ist sie auf dem niedrigsten Wert seit Dezember 2021. Der Grund waren weniger stark steigende Energiepreise. Vor allem die Strompreise hatten einen dämpfenden Effekt. Im Vergleich zur Euro-Zone ist die Inflation allerdings weiter deutlich höher.

Auch in vielen anderen Bereichen seien die Preise weniger kräftig gestiegen als zuletzt, sagte Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas laut einer Aussendung. Im Dezember war die Teuerungsrate noch bei 5,6 Prozent gelegen.

„Seit dem Höchststand vor einem Jahr konnte die Inflationsrate bereits mehr als halbiert werden. Für 2024 erwarten die Expertinnen und Experten eine weitere Halbierung im Vergleich zu 2023“, sagte Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP).

Grafik zur Schnellschätzung der Inflation in Österreich
Grafik: APA/ORF; Quelle: Statistik Austria

Inflation in Euro-Zone leicht im Sinken

In der Euro-Zone ging die Inflation leicht zurück, allerdings von einem deutlich niedrigeren Niveau aus als in Österreich. Die Verbraucherpreise legten im Jänner nur noch um 2,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat zu, wie das EU-Statistikamt Eurostat am Donnerstag in einer ersten Schätzung mitteilte. Im Dezember war die Teuerungsrate noch auf 2,9 Prozent geklettert, nachdem sie im November auf 2,4 Prozent gefallen war.

Die Preisentwicklung in der Euro-Zone nähert sich damit wieder etwas dem Zielwert der Europäischen Zentralbank (EZB), die mittelfristig zwei Prozent anstrebt. Seit gut eineinhalb Jahren stemmt sich die EZB mit kräftigen Zinsanhebungen gegen den Teuerungsdruck, der im Herbst 2022 ein Rekordhoch von 10,7 Prozent erreicht hatte. Für das laufende Jahr werden wegen der rückläufigen Inflation von der EZB kräftige Zinssenkungen erwartet.

Auch kleines Minus bei Kerninflation

Im Jänner ging die Kernteuerung ohne schwankungsanfällige Preise für Energie und Nahrungsmittel weiter zurück, allerdings ebenfalls nur leicht. Sie sank von 3,4 Prozent im Dezember auf 3,3 Prozent. Die Kerninflation bildet die grundlegende Teuerung ab und stellt den Inflationstrend nach Meinung vieler Ökonominnen und Ökonomen besser dar als die Gesamtrate.

Lebens- und Genussmittel verteuerten sich zu Jahresbeginn um 5,7 Prozent nach 6,1 Prozent im Monat zuvor. Energie war abermals deutlich günstiger als im Vorjahresmonat, allerdings verlangsamte sich der Preisrückgang erneut. Der Preiszuwachs von Industriegütern schwächte sich ab, Dienstleistungen verteuerten sich wie im Vormonat um 4,0 Prozent. Die Dienstleistungspreise werden wegen ihres hohen Lohnanteils und anstehender Tarifrunden von Fachleuten und Notenbankern besonders beäugt.

Inflation geht deutlich zurück

Die Teuerung hat sich zu Jahresbeginn deutlich eingebremst. Die Inflationsrate für Jänner beträgt voraussichtlich 4,5 Prozent, wie die Schnellschätzung der Statistik Austria vom Donnerstag zeigt. Damit ist sie auf dem niedrigsten Wert seit Dezember 2021.

Babler: „Neustart für Österreich“

Der Sprecher der Grünen für Budget und Steuern, Jakob Schwarz, zeigte sich erfreut über den Rückgang der heimischen Inflationsrate. Es zeige, dass „unsere Maßnahmen zur Dämpfung des Preisanstiegs wirken“.

SPÖ-Chef Andreas Babler hingegen bezeichnete die Regierung als „vollkommen gescheitert“. „Die Rekordinflation der letzten Jahre sinkt zwar, aber das Leben … wird nicht leistbarer“, so Babler. Es brauche einen „Neustart für Österreich“. Einmal mehr forderte er Mehrwertsteuersenkungen auf Grundnahrungsmittel und eine Anhebung des Arbeitslosengeldes.

FPÖ kritisiert „falsche Politik“

Die FPÖ kritisierte die „falsche Politik dieser Regierung unter rot-pinker Beitragstäterschaft“. Es brauche eine „rot-weiß-rote Wende für Österreich“, hielt FPÖ-Generalsekretär Michael Schnedlitz in einer Aussendung fest.

Für das gewerkschaftsnahe Momentum Institut habe die starke Teuerung der letzten beiden Jahre „große Gewinner und starke Verlierer“ produziert. Energieversorger und Banken hätten 2022 und 2023 ein gutes Geschäft gemacht und ihre Gewinne deutlich steigern können. Bei den Arbeitnehmerinnen bzw. Arbeitnehmern und Pensionistinnen bzw. Pensionisten sank hingegen stark die Kaufkraft, wie man in einer Aussendung mitteilte.