Spionagesoftware Pegasus zigfach in Jordanien eingesetzt

Mobiltelefone von mindestens 30 Personen, darunter Journalisten, Anwälte und Aktivisten, in Jordanien sollen mit der von der israelischen NSO Group hergestellten Spionagesoftware Pegasus gehackt worden sein. Das teilte die Gruppe für digitale Rechte, Access Now, heute mit. Sie geht davon aus, dass diese Zahl der bekannten Opfer „nur die Spitze des Eisbergs“ sei.

Die Angriffe hätten sich zwischen Anfang 2020 und November vergangenen Jahres ereignet. Die jordanische Regierung wurde von der Gruppe nicht verantwortlich gemacht. Allerdings fragte Adam Google aus dem Führungsteam von Human Rights Watch für die Region, der selbst eine der Zielpersonen war, wer außer der jordanischen Führung daran interessiert sein könnte, die Zielpersonen zu hacken?

Bericht: Jordanien verhandelte mit NSO Group

Vonseiten der jordanischen Regierung gab es bisher kein Kommentar. Allerdings hatte das Citizen Lab der Universität Toronto 2022 zwei Betreiber der Spyware, die möglicherweise Agenten der jordanischen Regierung waren, identifiziert. Die US-Nachrichtenseite Axios hatte ein Jahr zuvor über Verhandlungen zwischen der jordanischen Regierung und der NSO Group berichtet.

Nach Angaben der NSO Group werde ihr Produkt nur an überprüfte Nachrichtendienste und Strafverfolgungsbehörden verkauft. Cybersecurity-Forscher, die den Einsatz der Spionagesoftware in 45 Ländern verfolgten, dokumentierten Dutzende Fälle von politisch motiviertem Missbrauch der Spionagesoftware in Ländern wie Mexiko, Thailand, Polen und Saudi-Arabien.