Kiew: Weiteres russisches Kriegsschiff versenkt

In ihrem Abwehrkampf gegen die russische Marine will die Ukraine einen weiteren Erfolg im Schwarzen Meer erzielt haben. In der Nacht auf gestern sei das Raketenschiff „Iwanowez“ durch mehrere Seedrohnen versenkt worden, teilte der ukrainische Militärgeheimdienst mit.

Der Angriff sei an der Westküste der seit 2014 von Russland annektierten Halbinsel Krim erfolgt. Von russischer Seite gab es bisher keine Bestätigung dafür.

Kiew verweist auf Video

Als Beleg zeigte Kiew ein Video, in dem nacheinander mehrere mit Sprengstoff beladene Seedrohnen auf das russische Kriegsschiff zusteuern und explodieren. Das Schiff habe Schlagseite bekommen und sei letztlich gesunken.

Die Ukraine wehrt seit fast zwei Jahren mit westlicher Hilfe eine russische Invasion ab. Das ukrainische Militär hat dabei mehrfach bereits russische Kriegsschiffe mit Raketen und Seedrohnen versenkt oder zumindest schwer beschädigt. Die russische Schwarzmeer-Flotte konnte damit weitgehend aus dem Westteil des Schwarzen Meeres verdrängt werden.

Ukraine und Russland melden neue Angriffe

Laut Angaben aus Kiew schlug unterdessen eine russische Rakete in einem Krankenhaus in der Region Charkiw ein. Vier Menschen seien leicht verletzt und 38 in Sicherheit gebracht worden, teilte der Gouverneur der Region, Oleh Synehubow, auf Telegram mit.

Russland meldete seinerseits knapp ein Dutzend ukrainischer Drohnenangriffe im Grenzgebiet. Acht Drohnen seien über der Region Belgorod von der russischen Flugabwehr abgeschossen worden, zwei in Woronesch und eine in Kursk, berichtete das Verteidigungsministerium in Moskau. Über mögliche Opfer und Schäden war nichts bekannt. Ob wirklich alle Geschoße im Anflug abgewehrt werden konnten, ist nicht unabhängig überprüfbar.

Ukraine will Angriffe ausweiten

Die Ukraine will ihre Angriffe auf Russland nach Angaben des Chefs des ukrainischen Militärgeheimdienstes HUR zudem ausweiten. „Die Zahl der Angriffe auf die russische Infrastruktur wird wahrscheinlich zunehmen“, kündigte Kyrylo Budanow auf Telegram an.

Es sei „nützlich“, dass die russische Zivilbevölkerung in Form von brennenden Öldepots und zerstörten Fabrik- und Produktionsgebäuden „die Realität des Krieges“ sehe, erklärte er überdies dem Sender CNN.