IAEA: Ukrainer dürfen AKW Saporischschja nicht betreten

Angestellte des ukrainischen Energiebetreibers Enerhoatom dürfen das von Russland besetzte Atomkraftwerk Saporischschja seit gestern nicht mehr betreten. Das teilte die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) mit. Das AKW habe bekanntgegeben, dass fortan nur noch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dort arbeiten werden, „welche die russische Staatsbürgerschaft angenommen und Verträge mit dem russischen Betreiber unterzeichnet haben“.

IAEA-Chef Rafael Grossi will das Atomkraftwerk in der kommenden Woche besuchen. Dabei werde er weitere Informationen zu der „neuen Ankündigung“ bezüglich des Personals anfordern, hieß es in einer Erklärung der Behörde.

IAEA: 940 Bewerbungen werden überprüft

Derzeit arbeiten in der Anlage 4.500 Menschen unter russischer Aufsicht, 940 Bewerbungen würden derzeit überprüft, erklärte die IAEA weiter. Auch aus Russland sei Personal nach Saporischschja geschickt worden. Vor dem Krieg zählte das AKW 11.500 Beschäftigte.

Es sei von entscheidender Bedeutung, „dass die Anlage über qualifiziertes Personal verfügt, um die nukleare Sicherheit zu gewährleisten“, betonte Grossi. Das Personal sei seit dem Beginn des russischen Angriffskrieges in der Ukraine bereits „stark reduziert“ worden.

Die IAEA, die zur Überwachung der Anlage mit Inspektoren dort ist, hatte Anfang des Jahres erklärt, dass ihren Inspektoren der Zutritt zu bestimmten Bereichen der Anlage verweigert worden sei.