Tausende Tiere sitzen auf Schiff in Australien fest

Tierschützerinnen und Tierschützer in Australien haben die Freilassung Tausender Schafe und Rinder an Bord eines Frachters gefordert, der wegen der Auswirkungen der Huthi-Angriffe im Roten Meer wieder umkehren musste. Die Tiere sollten unter der Voraussetzung an Land gelassen werden, dass sie kein Biosicherheitsrisiko darstellen, sagte die wissenschaftliche Leiterin der Tierschutzorganisation RSPCA Australia, Suzanne Fowler, heute.

„Wir möchten, dass so bald wie möglich eine Entscheidung getroffen wird“, so Fowler. Die Tiere seien während ihrer langen Reise zahlreichen Stressfaktoren ausgesetzt gewesen, sagte Fowler mit Blick auf die hygienischen Bedingungen an Bord, darunter Temperaturen von 38 Grad Celsius. „Wir würden eine Wiederausfuhr in keiner Weise unterstützen“, sagte Fowler.

AUS: Tausende Tiere seit Wochen auf Frachtschiff

Seit fast einem Monat befinden sich mehr als 16.000 Tiere, darunter Schafe und Rinder, an Bord eines Frachtschiffs, das vor Westaustralien vor Anker liegt. Die Besatzung der „MV Bahijah“ befürchtet bei der Überfahrt nach Israel über das Rote Meer einen Angriff der Huthi-Rebellen.

Zuvor hatte die Mitte-links-Regierung von Premierminister Anthony Albanese mitgeteilt, dass sie einen entsprechenden Antrag des Exporteurs prüfe. Das Schiff sollte nach Israel fahren. Ausgelaufen ist es am 5. Jänner in Perth, wohin es auch zurückkehren musste. Aufgrund der strengen australischen Sicherheitsbestimmungen sind die Tiere immer noch an Bord.

Peta wendet sich in Brief an Premier

Der Tierschutzorganisation PETA zufolge befanden sich mehr als 16.500 Tiere seit etwa vier Wochen an Bord der „MV Bahijah“. In einem gestern veröffentlichten Brief an Albanese äußerten sich die Aktivistinnen und Aktivisten „angewidert und beschämt“ über den Umgang mit den Tieren.

Das Rote Meer und der Sueskanal sind zentrale Handelsstraßen für den Welthandel, rund 20.000 Schiffe passieren normalerweise den Kanal pro Jahr. Wegen der Angriffe der jemenitischen Huthi-Miliz haben viele große Reedereien entschieden, diese Route zu meiden.