Jänner war „starker Erdbebenmonat“ in Österreich

Im noch jungen Jahr 2024 sind in Österreich schon bemerkenswert viele Erdbeben registriert worden. Laut dem Erdbebendienst der GeoSphere Austria wurden im Jänner landesweit 54 Beben gemeldet, wie auf Anfrage von ORF.at mitgeteilt wurde.

Zum Vergleich: Seit 2018 waren es zu diesem Zeitpunkt in keinem Jahr mehr als 17 (2022). Und: 2023 wurden 83 Beben gemeldet – allerdings im Gesamtjahr. Damit verzeichnet der heurige Jänner bereits weit mehr als die Hälfte der gemeldeten Aktivität des gesamten Vorjahres.

Viele Meldungen in St. Johann in Tirol

Der heurige Jänner sei „ein starker Erdbebenmonat“, eine Häufung aber im Grunde „völlig normal“ und nicht überzubewerten, so Seismologe Helmut Hausmann von GeoSphere Austria gegenüber ORF.at. Äußerst viele Meldungen entfielen auf St. Johann in Tirol. Doch auch abzüglich dieser Meldungen gibt es vergleichsweise viele gemeldete Beben.

Gibt es ein stärkeres Beben – wie zum Beispiel zuletzt im Ort Semmering (Bezirk Neunkirchen) mit der Magnitude 4,5 –, so sei die Wahrscheinlichkeit auf viele Nachbeben höher. „Die Spannung wird durch das erste Beben nicht abgebaut, sondern sie verlagert sich“, so Hausmann – das könne dann Nachbeben verursachen. Doch auch das folge keiner Regel: Auch bei starken Beben sei ein Ausbleiben von Nachbeben möglich.

Kein Hinweis auf weiteren Trend

Auch muss die Häufung im Jänner kein Hinweis auf eine Häufung in den kommenden Monaten sein – eine Prognose für das Gesamtjahr sei ohnehin nicht anzustellen, meint der Experte. Zum Verhalten bei einem Erdbeben verweist Hausmann aber jedenfalls auf den Verhaltensratgeber der GeoSphere – wichtig sei, Regale und sonstige größere Objekte in Häusern und Wohnungen zu fixieren.