Behörde: Probleme bei Wahlunterlagen von Putin-Gegner

Die russischen Wahlbehörden haben nach eigenen Angaben Unregelmäßigkeiten im Antrag des Kriegsgegners Boris Nadeschdin für eine Kandidatur bei der Präsidentenwahl gefunden.

Dieser hatte 105.000 Unterschriften von Anhängerinnen und Anhängern eingereicht und damit nach eigenen Angaben die Vorgaben erfüllt. Jedoch erklärte der Vorsitzende der zuständigen Kommission, Nikolai Bulajew, gestern während einer im Fernsehen übertragenen Sitzung, einige der Unterschriften stammten von Toten.

Zwar seien einige Fehler zu erwarten, bei Dutzenden Fällen stelle sich jedoch die Frage nach den ethischen Standards bei der Sammlung der Unterschriften. „Und der Kandidat ist in gewisser Weise direkt daran beteiligt“, so Bulajew.

Mit scharfer Kritik überrascht

Der Sieg des aktuellen russischen Präsidenten Wladimir Putin gilt zwar als sicher. Nadeschdin hatte jedoch einige Beobachterinnen und Beobachter mit seiner scharfen Kritik an dem von der Regierung als „spezielle Militäroperation“ bezeichneten Krieg gegen die Ukraine überrascht.

Kürzlich kritisierte er nach zahlreichen Heizungsausfällen im kalten Winter, dass Russland es sich leisten könnte, mehr für seine Bürger auszugeben, wenn es nicht so viel Geld ins Militär stecken würde.

Seine freimütigen Äußerungen über den Krieg schürten Spekulationen, dass er unter Berufung auf einen Formfehler von der Kandidatur ausgeschlossen oder zum Rücktritt gezwungen werden könnte.