Baerbock: Offensive in Rafah wäre nicht zu rechtfertigen

Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat Israel vor einer Militäroffensive in der Stadt Rafah ganz im Süden des Gazastreifens gewarnt. Sie habe diese Ankündigung „mit Schrecken gehört“, sagte Baerbock den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) heute. „Jetzt in Rafah, an dem letzten und überfülltesten Ort, vorzugehen, wie vom israelischen Verteidigungsminister angekündigt, wäre einfach nicht zu rechtfertigen“, betonte Baerbock.

Der israelische Verteidigungsminister Joav Galant hatte zuvor eine Ausweitung der Kämpfe auf Rafah an der Grenze zu Ägypten angedeutet, wohin nach UNO-Angaben inzwischen mehr als die Hälfte der mehr als zwei Millionen Bewohner des Gazastreifens geflohen sind. Die Einheiten der radikalislamischen Hamas-Miliz in Rafah würden ebenso „aufgelöst“ werden wie in der Stadt Chan Junis im Gazastreifen, hatte Galant bei einem Besuch israelischer Soldaten gesagt.

Baerbock sagte, sie versuche schon seit einiger Zeit zusammen mit den US-Partnern, der israelischen Regierung deutlich zu machen, „dass sich die Menschen in Gaza nicht in Luft auflösen können“. Sie forderte zudem Sicherheitsgarantien für die Umsetzung einer Zweistaatenlösung.