Festnahmen bei Antikriegsprotest in Moskau

Bei Protesten von Angehörigen der für den Ukraine-Krieg mobilisierten Russen in Moskau hat die Polizei Medien zufolge Dutzende Menschen festgenommen.

27 Personen, die auf dem Manege-Platz vor dem Kreml abgeführt wurden, seien in das nächstgelegene Polizeirevier überstellt worden, berichtete das unabhängige Internetportal Sota heute. Unter den Festgenommenen sind laut dem Bericht vor allem Männer, es sollen auch ausländische Journalisten darunter sein.

Protestbewegung von Ehefrauen

Aufgerufen zu der Protestaktion hatte die Bewegung „Putj domoi“ („Weg nach Hause“), die von Ehefrauen mobilgemachter Russen ins Leben gerufen wurde. Zum 500. Tag der Mobilmachung für den von Kreml-Chef Wladimir Putin befohlenen Krieg gegen die Ukraine haben die Angehörigen an der Kreml-Mauer am Grab des unbekannten Soldaten Blumen niedergelegt. Bei der Veranstaltung sprachen sich die Aktivistinnen für einen schnellstmöglichen Frieden aus.

Mit dem friedlichen Protest fordern sie die Rückholung ihrer Männer von der Front und den Verzicht auf eine weitere Mobilmachung. Putin hatte nach Kriegsbeginn den eigenen Landsleuten versprochen, dass nur Freiwillige in das Nachbarland zum Kämpfen geschickt würden. Im Herbst 2022 nach einer Reihe von Niederlagen rief er entgegen seinem Versprechen eine Teilmobilmachung für 300.000 Mann aus.