Berichte über Tote nach Luftangriffen in Rafah

Im Gazastreifen sind nach Angaben örtlicher Gesundheitsbehörden bei Luftangriffen auf die Städte Rafah und Deir al-Balah 18 Menschen ums Leben gekommen. Allein bei einem israelischen Angriff auf ein Haus in der südlich gelegenen Grenzstadt Rafah seien 14 Menschen getötet worden, erklärten die Behörden heute.

Das israelische Militär äußerte sich nicht dazu, ob es entsprechende Luftangriffe ausgeführt habe. Es erklärte lediglich, im Gegensatz zu den Angriffen der Hamas auf israelische Männer, Frauen und Kinder halte sich das israelische Militär an internationales Recht und bemühe sich um eine Vermeidung zivilen Leids.

Bodenoffensive bis zur ägyptischen Grenze angekündigt

Israel hatte am Donnerstag angekündigt, es wolle seine Militäroffensive gegen die Hamas bis zum südlichen Ende des Gazastreifens am Grenzübergang Rafah vorantreiben. Dort haben mehr als eine Million Palästinenser Zuflucht gesucht.

Verteidigungsminister Joav Gallant kündigte an, dass die Erfolge der Armee im Kampf gegen die islamistische Palästinensermiliz in der südlichen Stadt Chan Junis bedeuteten, dass die Truppen auch nach Rafah an der ägyptischen Grenze vorrücken könnten. Über Rafah kommt auch der Großteil der Hilfslieferungen für die Zivilbevölkerung.

Schallenberg warnt vor Offensive in Südgaza

Die Situation im Gazastreifen beschäftigt auch die EU-Außenministerinnen und -Außenminister, bei ihrem Treffen in Brüssel. Vor dem Beginn des Treffens warnte unter anderen Österreichs Ressortchef Alexander Schallenberg (ÖVP) Israel vor einer Militäroffensive im südlichen Gazastreifen.

„Es ist besonders schwierig, zum einen zu sagen, die Zivilbevölkerung muss nach Süden gehen im Gazastreifen, und dann selber den Süden zum Angriffsgebiet zu machen. Das ist eigentlich nicht möglich“, so der Außenminister.

Die humanitäre Situation im Gazastreifen spitze sich zunehmend zu. Man müsse mehr tun, um humanitäre Hilfe reinzubringen und mehr tun, um die israelischen Geiseln der Hamas rauszubringen, so Schallenberg. „Allein schon deswegen sollte der Süden jetzt nicht zum Kriegsgebiet erklärt werden.“