Tausende bei Kundgebung von Geiselangehörigen in Tel Aviv

Tausende Menschen haben bei Demonstrationen in Israel den Druck auf die Regierung erhöht, mehr für die Freilassung der von der Hamas entführten Geiseln zu tun. Die Kundgebung der Geiselfamilien in der Küstenmetropole Tel Aviv stand gestern unter dem Motto „120 Tage im Untergrund“. Seit 120 Tagen befinden sich die noch mehr als 130 Geiseln in der Gewalt der islamistischen Hamas im Gazastreifen.

Kundgebung von Geiselangehörigen in Tel Aviv
Reuters/Susana Vera

„Herr Ministerpräsident Bibi (Benjamin) Netanjahu, bitte holen Sie sie um jeden Preis nach Hause!“, zitierte „Haaretz“ eine 15-jährige Rednerin, deren Cousin am 7. Oktober in den Gazastreifen verschleppt worden war.

Bei einer anderen Demonstration in Tel Aviv verlangten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer den Rücktritt von Netanjahu und eine vorgezogene Neuwahl. Dem Regierungschef warfen sie vor, die Bemühungen um die Freilassung der Geiseln den Erfordernissen seines politischen Überlebens unterzuordnen. Rund 1.000 Menschen demonstrierten auch in Jerusalem für die Freilassung der Geiseln. Ähnliche Proteste und Demonstrationen fanden auch in Haifa, in Beer Scheva und vor der Villa Netanjahus in Caesarea statt.