Galeria-Insolvenz: Bericht über Kahlschlag bei Führungskräften

Der insolvente deutsche Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof entlässt Manager und dünnt damit den Verwaltungsapparat aus. „Ja, wir trennen uns von einzelnen Führungskräften“, sagte Galeria-Chef Olivier van den Bossche dem Nachrichtenmagazin „Spiegel“. „Wir mussten schauen, wie viele Leute wir noch in der Hauptverwaltung brauchen.“

Die Kaufhäuser sollten künftig regionaler arbeiten. Bisher seien Entscheidungen in der Zentrale in Essen gefällt worden. „Wenn der Leiter unserer Filiale am Münchener Marienplatz mit mehr als 100 Millionen Euro Umsatz eine Glühbirne austauschen wollte, musste er in der Zentrale einen Antrag stellen. Das haben wir abgestellt“, sagte van den Bossche.

Galeria war infolge der Finanzprobleme des Eigentümers, des von Rene Benko gegründeten Signa-Konzerns, erneut in Schieflage geraten. Die Kette betreibt in Deutschland 92 Filialen und beschäftigt nach eigenen Angaben mehr als 15.000 Menschen. Das Unternehmen hatte bereits ab 2020 während der Coronavirus-Pandemie ein Insolvenzverfahren durchlaufen und Staatshilfe erhalten. 2022 benötigte es weitere Staatshilfen, 2023 folgte ein zweites Insolvenzverfahren.