El Salvador: Bukele erklärt sich zum Wahlsieger

In El Salvador hat sich der bisherige Amtsinhaber, Nayib Bukele, wenige Stunden nach Schließung der Wahllokale zum Sieger der Präsidentschaftswahlen erklärt. „Nach unseren Berechnungen haben wir die Präsidentschaftswahlen mit mehr als 85 Prozent der Stimmen und mindestens 58 von 60 Plätzen für unsere Abgeordneten innerhalb der Versammlung gewonnen“, schrieb Bukele auf X (Twitter). Die offiziellen Wahlergebnisse stehen allerdings nach wie vor aus.

Drohenshow vor Nationalpalast in El Salvador
Reuters/Jose Cabezas

Bukele, der bei einem großen Teil der Wählerschaft für sein hartes Durchgreifen gegen Bandenkriminalität beliebt ist, gilt als Favorit. Das dürfte Beobachtern zufolge viele Wahlberechtigte darüber hinwegsehen lassen, dass der 42-Jährige das kleine zentralamerikanische Land mit immer härterer Hand regiert.

„Coolster Diktator der Welt“

So gewährte Bukele der Polizei 2022 Sonderbefugnisse und schränkte bestimmte Rechte von Verdächtigen ein. Die Sicherheitskräfte haben der Regierung zufolge so fast 75.000 mutmaßliche Bandenmitglieder ohne Anklage verhaftet. Die Mordrate sank daraufhin drastisch. NGOs sehen die Demokratie in El Salvador in Gefahr. Bukeles Kritiker haben die Befürchtung geäußert, dass er eine lebenslange Herrschaft anstreben könnte.

Bukele spielt Sorgen um die Demokratie herunter. Der in den sozialen Netzwerken besonders streitbar auftretende Politiker bezeichnete sich in seinem Profil auf der Plattform X selbst zeitweise als „Coolster Diktator der Welt“.