Australischer Journalist in China zum Tode verurteilt

Ein Gericht in Peking hat heute den australischen Journalisten Yang Hengjun zum Tode verurteilt – und gleichzeitig das Urteil zur Bewährung ausgesetzt. Yangs Angehörige seien schockiert und am Boden zerstört, sagte ein Sprecher der Familie in Sydney.

Der Prozess fand hinter verschlossenen Türen statt. Australien sei entsetzt über die Entscheidung des Gerichts und habe den Botschafter Chinas einbestellt, sagte die australische Außenministerin Penny Wong. Yang Hengjun ist australischer Staatsbürger, wurde aber in China geboren. Er war Onlinejournalist und ehemaliger chinesischer Diplomat. Er schrieb über die chinesische und amerikanische Politik und verfasste vor seiner Verhaftung auch eine Reihe von Spionageromanen.

Im August 2019 wurde er wegen Spionageverdachts auf dem Flughafen von Guangzhou festgenommen und befindet sich seitdem in Haft. Spionage wird in China mit dem Tod bestraft. Das australische Außenministerium hatte bereits die Haftbedingungen gegenüber China stark kritisiert und gebeten, Hengjun nach internationalen Normen zu behandeln. Die Regierung in Peking hatte Australien daraufhin aufgefordert, sich nicht einzumischen.