Taylor Swift mit Grammy
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Bestes Album

Taylor Swift bricht Grammy-Rekord

US-Superstar Taylor Swift hat den Grammy für das beste Album 2023 gewonnen – und damit den bisherigen Rekord gebrochen: Sie erhielt den Preis Sonntagabend zum vierten Mal. Der Grammy für die beste Soloaufnahme des Jahres ging an Miley Cyrus. Mit Markus Illko ist auch ein Österreicher unter den Preisträgerinnen und Preisträgern.

Swift gewann den Grammy mit dem Album „Midnights“ in der Hauptkategorie nach drei Auszeichnungen für „Fearless“, „1989“ und „Folklore“ zum vierten Mal. Die 34-Jährige ließ damit Stars wie Paul Simon, Frank Sinatra und Stevie Wonder hinter sich, die je dreimal in der Kategorie ausgezeichnet worden waren.

Cyrus gewann den begehrten Grammy für die Aufnahme des Jahres. Die 31-Jährige erhielt den Preis für ihren Hit „Flowers“. Sie ließ damit hochkarätige Konkurrenz wie Swift („Anti-Hero“) und Olivia Rodrigo („Vampire“) hinter sich. Weitere Grammys in den Hauptkategorien gingen an Billie Eilish und Victoria Monet.

Österreicher gewinnt mit Johnny-Cash-Neuversion

Der Österreicher Markus Illko gewann in der Kategorie „Best Arrangement Instrumental“. Gemeinsam mit unter anderen dem australischen Gitarristen Tommy Emmanuel und dem Sohn von Country-Legende Johnny Cash, John Carter Cash, hat er eine neu interpretierte Version des Cash-Klassikers „Folsom Prison Blues“ geschaffen.

Illko griff für das Projekt auf Johnny Cashs Martin-Gitarre aus den 1930er Jahren und Luther Perkins’ Fender Esquire aus den 1955ern zurück. Die beiden Gitarren kamen bei der Originalaufnahme von „Folsom Prison Blues“ zum Einsatz. Er ist der siebente Grammy-Gewinner aus Österreich nach u. a. Herbert von Karajan und Joe Zawinul.

Swift kündigt neues Album an

Swift, die aktuell mit ihrer „Eras Tour“ Millionen von Fans anzieht und Rekordsummen einnimmt, kündigte zudem ein neues Album „The Tortured Poets Department“ für den 19. April an. „Ich verrate Euch ein Geheimnis, das ich die letzten zwei Jahre vor Euch geheim gehalten habe. Mein brandneues Album erscheint am 19. April. Es heißt ‚The Tortured Poets Department‘“, sagte Swift am Sonntagabend (Ortszeit) bei der Grammy-Gala in Los Angeles (Kalifornien).

Swift, die ihren Produzenten Jack Antonoff und ihre Kollegin Lana Del Rey mit auf die Bühne nahm, sagte in ihrer Dankesrede, die Auszeichnung sei für sie ein wunderbarer Moment, aber es gebe viele andere wichtige Momente in ihrer Arbeit – von der „Probe mit meinen Tänzern oder meiner Band bis hin zur Vorbereitung auf eine Reise nach Tokio, um ein Konzert zu geben“.

„Für mich ist die Arbeit die Auszeichnung“, sagte Swift. „Ich liebe es so sehr. Es macht mich so glücklich. Es überwältigt mich unglaublich, dass es auch andere Menschen glücklich macht, die für diese Auszeichnung gestimmt haben.“ Bei der Gala hatten sich schon zuvor alle Augen auf Swift gerichtet: Sie war mit insgesamt sechs Nominierungen ins Rennen gegangen.

Drei Grammys für Monet

Eilish erhielt den Grammy für den besten Song des Jahres für „What Was I Made For?“ aus dem „Barbie“-Film, den sie bei der Grammy-Verleihung auch sang. Auf der Bühne bedankte sie sich bei Regisseurin Greta Gerwig „für den besten Film des Jahres“. Auch den Grammy für den besten Song für visuelle Medien erhielt die 22-Jährige für „What Was I Made For?“.

Cyrus erfreut über „nicht so wichtige“ Grammys

US-Sängerin Miley Cyrus hat bei den diesjährigen Grammys für ihren Song „Flowers“ die Auszeichnung für die beste Single des Jahres und für die beste Pop-Solodarbietung erhalten. Bei ihrer Dankesrede spielte die 31-Jährige die Bedeutsamkeit der Preise etwas herab.

Cyrus erhielt für ihren Song „Flowers“ den Grammy für die beste Single des Jahres und für die beste Pop-Solodarbietung. „Diese Auszeichnung ist großartig, aber ich hoffe wirklich, dass sie nichts ändert, denn mein Leben war gestern schon wunderschön“, sagte die 31-Jährige, als sie ihren Hauptpreis entgegennahm. Monet erhielt drei Grammys, unter anderem in der Hauptkategorie Bester Newcomer.

Frauen dominierten Nominierungen

Moderator Trevor Noah hatte die Gala mit einer Hommage an die vielen weiblichen Nominierten eröffnet. „Können wir für eine Sekunde die Tatsache genießen, dass Frauen dieses Jahr die Musik dominiert haben?“, sagte der südafrikanische Comedian. „Sieben der Nominierten für das Album des Jahres sind Frauen.“ Der achte Nominierte war der mehrfache Grammy-Preisträger Jon Batiste.

Auch auf der Bühne standen viele Frauen: US-Songwriter-Legende Tracy Chapman sang ihren Hit „Fast Car“ von 1988 im Duett mit Country-Star Luke Combs. Auch R&B- und Soulsängerin SZA, die mit den meisten Nominierungen ins Rennen gegangen war und mehrere Preise gewann, und Popsängerin Dua Lipa traten auf.

Nicht ohne Aufreger

Für Aufsehen in anderer Sache sorgte Killer Mike: Der Rapper aus Atlanta, der drei Grammys gewann – unter anderem für sein Album „Michael“ – wurde vor der eigentlichen Gala in Handschellen aus der Arena in Los Angeles geführt. Das Magazin „Hollywood Reporter“ schrieb unter Berufung auf die Polizei, der Musiker sei „wegen einer körperlichen Auseinandersetzung“ festgenommen worden und werde deshalb befragt.

Überraschungsauftritt von Celine Dion

Für eine Überraschung sorgte mit einem Auftritt die erkrankte Sängerin Celine Dion. „Wenn ich sage, dass ich glücklich bin, hier zu sein, meine ich das wirklich von Herzen“, zitierten US-Medien die 55-jährige Kanadierin. Sie kam unter tosendem Applaus auf die Bühne, um das beste Album des Jahres zu präsentieren.

Dion hatte vor einiger Zeit mitgeteilt, dass bei ihr eine neurologische Erkrankung diagnostiziert worden sei. Sie sagte alle für 2023 und 2024 geplanten Termine ihrer „Courage World Tour“ in Europa ab.

Begehrtes Grammophon: Rekord im Vorjahr gebrochen

Die Grammys wurden in diesem Jahr zum 66. Mal verliehen. Der Preis ist der wichtigste, den die US-Musikindustrie vergibt und einer der begehrtesten weltweit. Rund 13.000 Mitglieder der Recording Academy mit Sitz in Santa Monica (Kalifornien) entscheiden jährlich über die Gewinner. Der Grammy hat die Form eines goldenen Grammophons. Heuer wurde er in insgesamt 94 Kategorien vergeben. Moderiert wurde die Gala in Los Angeles zum mittlerweile vierten Mal von Comedian Noah.

Im letzten Jahr hatte US-R&B-Superstar Beyonce in vier Kategorien gewonnen und sich mit insgesamt 32 Auszeichnungen in ihrer Karriere an die Spitze der Bestenliste des Musikpreises gesetzt. Bis dorthin hatte den Rekord mit 31 Auszeichnungen der 1997 verstorbene ungarisch-britische Dirigent Georg Solti gehalten.